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Berlin: Gysi sieht Ende der CDU-Brandmauer zur Linken kommen


Berliner Bundestagsabgeordneter
Gregor Gysi rechnet mit Ende der CDU-Brandmauer

Von t-online, jon

07.07.2025 - 05:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Gregor Gysi: Der 77-Jährige hat ein Herz für zwei Bundesligisten.Vergrößern des Bildes
Gregor Gysi (Archivbild): Ist sich sicher, dass der Abgrenzungsbeschluss der CDU zur Linken bald fallen wird. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)
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Brisante Prognose von Gregor Gysi: Der Linken-Politiker erklärt, wie die CDU ihren Abgrenzungsbeschluss zur Linken umgehen wird. Seine Begründung überrascht.

Der Berliner Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi (77) rechnet mit dem Ende der CDU-Brandmauer gegenüber der Linken. In einem Interview mit den "Nürnberger Nachrichten" prognostiziert der erfahrene Politiker, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss der Union gegenüber der Linken fallen werde.

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"Wie ich die Union kenne, wird der Abgrenzungsbeschluss uns gegenüber stillschweigend überwunden werden", sagte Gysi. "Die machen da keine große Abstimmung, sondern sagen unter der Hand: Macht's einfach – und dann ist es gelaufen. Wie bei der SPD."

Linke stabilisiert sich nach existenzieller Krise wieder

Als Grund für seine Prognose nannte Gysi mögliche Koalitionskonstellationen in ostdeutschen Landtagen. "Nehmen wir mal an: CDU, AfD und Linke ziehen in einen Landtag im Osten ein, alle anderen scheitern. Da können wir doch nicht sagen: Liebe CDU, koaliert mal bitte mit der AfD – da bleibt uns gar nichts anderes übrig", erklärte der Linken-Politiker.

Gysi beschrieb auch den aktuellen Aufschwung seiner Partei. Nach der existenziellen Krise 2023/2024 habe sich die Linke stabilisiert. "Dann kamen ein guter Parteitag und wir drei Silberlocken – Bodo Ramelow, Dietmar Bartsch und ich", sagte Gysi. Entscheidend sei auch der Auftritt von Heidi Reichinnek im Bundestag gewesen, als Friedrich Merz mit der AfD "punktuell paktieren" wollte.

"Danach stürmte uns die Jugend", berichtete Gysi. Die Partei habe nun mehr Mitglieder in den alten als in den neuen Bundesländern. "Es gibt im Bundestag nur noch drei ehemalige SED-Mitglieder – Dietmar Bartsch, Christian Görke und mich. Wir stehen jetzt unter Artenschutz, weil die Partei jung geworden ist."

Gysi kritisiert Friedrich Merz für "Drecksarbeit"-Aussage

Kritik übte Gysi an CDU-Chef Friedrich Merz. Dessen Aussage, dass Israel die "Drecksarbeit" gegen den Iran leiste, störe ihn. "Merz hätte sagen müssen: Die beiden tragen die Verantwortung für diese Drecksarbeit – die wäre sonst gar nicht nötig gewesen", sagte Gysi mit Blick auf Netanyahu und Trump.

Auch Merz' Formulierung, Deutschland befinde sich "im Krieg mit Russland" wegen Cyber-Angriffen, kritisierte der Linken-Politiker scharf. "Wir dürfen nicht mit dem Völkerrecht spielen. Wir befinden uns eben nicht im Krieg mit Russland", warnte Gysi.

Der 77-Jährige, der als Alterspräsident die erste Sitzung des aktuellen Bundestags eröffnete, ist weiterhin politisch aktiv. "Ich bin 77, deshalb übe ich nur noch fünf Berufe aus: Berufspolitiker, Rechtsanwalt, Moderator, Podcaster und Autor. Das reicht", sagte er augenzwinkernd.

Verwendete Quellen
  • Nürnberger Nachrichten, E-Paper vom 7. Juli 2025
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