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The BossHoss will Westernstadt "Town Old Texas" in Berlin retten


"Town Old Texas"
Westernstadt vor dem Aus: The BossHoss wollen helfen


22.07.2025 - 18:38 UhrLesedauer: 3 Min.
Bürgermeister "Jack Hunter" (links) und Sascha Vollmer von "The Bosshoss": Hier befinden sie sich im Saloon der Westernstadt.Vergrößern des Bildes
"Bürgermeister Jack Hunter" (l.) und Sascha Vollmer von der Band The BossHoss im Saloon der Westernstadt. (Quelle: t-online/Nils Heidemann)
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Die Westernstadt "Town Old Texas" in Berlin-Spandau könnte es bald nicht mehr geben. Die Band The BossHoss sieht das kritisch – und bietet Unterstützung an.

Es ist eine große symbolische Unterstützung für die "Town Old Texas" in Berlin-Spandau: Am Dienstagvormittag hat Sascha Vollmer von der Country-Rockband The BossHoss die Westernstadt besucht. "Wir finden es toll und einzigartig hier, verbunden mit Stolz, dass wir eine solche Kulturstätte hier in Berlin haben", sagte der Musiker im Saloon des Geländes. Erst im vergangenen Jahr hatte The BossHoss hier ein Konzert gespielt – und den Mitgliedsantrag im Verein Cowboy Club Old Texas Berlin 1950 e.V. unterschrieben.

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Vor kurzem hatte der Verein, der das Areal ehrenamtlich betreibt, die Nachricht erhalten: Die Westernstadt steht vor dem Aus. Der Grundstückseigentümer kündigte den Pachtvertrag für den "Wilden Westen" in der Hauptstadt zum 31. August. Er plant offenbar, dort ein Rechenzentrum zu eröffnen.

Mehr als 20 Hütten auf 15.000 Quadratmeter großem Gelände

Die Westernstadt wurde bereits vor 75 Jahren gegründet. Bis heute ist das Gelände ein beliebter Ort für Western-Fans – es beherbergt unter anderem mit einem Militärmuseum, "Marys Saloon", einem Sheriffbüro, einem Gefängnis, einer Kirche und einer Nachbildung des Fort Alamo. Seit 1968 befindet sich das 15.000 Quadratmeter große Vereinsgelände mit mehr als 20 Hütten an der Paulsternstraße an der Ortsteilgrenze von Haselhorst und Siemensstadt.

Am Dienstag tummeln sich viele ältere Männer mit Cowboyhüten und Frauen mit historischen Gewändern auf dem Gelände. "Town Old Texas" öffnet derzeit einmal im Monat für Besucher. Ansonsten finden hier zahlreiche Hochzeiten, Firmenfeiern oder Geburtstage statt. Damit sich das nicht so bald ändert, rief der Verein eine Petition ins Leben. Bisher haben knapp 8.500 Menschen unterschrieben.

Vollmer: "Der Verein steckt da Herzblut rein"

Vollmer von The BossHoss wünsche sich, dass das Areal erhalten bleibt. Kulturschaffende würden in Berlin durch die Gentrifizierung und eine "Gleichwalzung einer Stadt" verdrängt. Mit Blick auf die Westernstadt sagt er: "Das sind authentische Leute, die das seit vielen Jahren lieben und leben." "Town Old Texas" sei kein schneller Marketing-Gag, um Geld abzugreifen. "Der Verein steckt da Herzblut rein", so der Musiker.

Der "Bürgermeister" der Westernstadt, "Jack Hunter" – mit echtem Namen Ralf Keber –wünscht sich eine faire Lösung mit dem Eigentümer des Geländes oder mit der Stadt. Wegen der Kündigungsfrist von drei Monaten sei es dem Verein nicht möglich gewesen, das Gelände bis Ende August zu räumen. "In den vergangenen Jahrzehnten ist hier so viel gewachsen. Alleine unser Inventar, das würde mehrere Container füllen", sagt Keber.

"Wir brauchen kulturellen Austausch"

Im Bebauungsplan sei einst festgelegt worden, dass die Westernstadt ein sogenanntes Sondergebiet ist – und somit bleiben kann. Daran könne und wolle sich der Investor nun nicht mehr erinnern, so Keber. Der Investor habe einen Vorschlag für einen Umzug des Geländes gemacht. Das würde laut dem "Bürgermeister" aber nicht funktionieren. Die Westernstadt sei wegen der guten Erreichbarkeit auf den Standort angewiesen.

Keber habe erst am Dienstag eine Anfrage von einer Kindergartengruppe bekommen, der er wegen der wohl bevorstehenden Schließung absagen musste. "Es gibt viele Menschen, die nicht das Geld haben, um nach Amerika zu fahren", sagt er. "Wir wollen diesen Menschen zeigen, wie das damals nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in den USA war."

The-BossHoss-Musiker Vollmer unterstützt dies. Er sieht die Notwendigkeit von Orten des Zusammenkommens. In Zeiten von Smartphones und Social-Media seien persönliche Begegnungen umso wichtiger. "Wir brauchen einen kulturellen Austausch und Stätten, in denen wir miteinander Dinge erleben können." Wenn es dem Ziel hilft, könne er sich sogar ein Solidaritätskonzert auf dem Gelände vorstellen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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