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Berlin: Fridays for Future protestiert im Regierungsviertel – Angriff auf SPD-Haus


Demo in Berlin
Klimaaktivisten blockieren SPD-Zentrale: "Wurden belogen!"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 22.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Klimaaktivist hängt an einer Straßenlaterne vor der SPD-Parteizentrale in Berlin: Hunderte Polizisten waren in der Hauptstadt im Einsatz.Vergrößern des Bildes
Ein Klimaaktivist hängt an einer Straßenlaterne vor der SPD-Parteizentrale in Berlin: Hunderte Polizisten waren in der Hauptstadt im Einsatz. (Quelle: Michele Tantussi/Reuters-bilder)

Sie fordern von der nächsten Regierung ehrgeizige Klimaziele: In ganz Deutschland sind Demonstranten deshalb heute auf die Straße gegangen. Der Schwerpunkt der Proteste lag in der Hauptstadt.

Knapp vier Wochen nach der Bundestagswahl haben Tausende Demonstranten in Berlin von der künftigen Bundesregierung einen besseren Klimaschutz gefordert. Anhänger der Bewegung Fridays for Future sowie weiterer Bündnisse zogen vom Brandenburger Tor aus durch das Regierungsviertel.

Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde die angemeldete Zahl von 10.000 Teilnehmenden nahezu erreicht, konkret sprach er von einer "hohen vierstelligen" Zahl. Laut Veranstalter waren etwa 3.000 Teilnehmende aus dem gesamten Bundesgebiet angereist, weitere Angaben gab es zunächst nicht.

Im Anschluss blockierten Klimaaktivisten die SPD-Parteizentrale, wie die Bewegung auf Twitter mitteilte. Im Wahlkampf hätten alle Parteien versprochen, 1,5-Grad-konforme Politik umzusetzen, hieß es. Mittlerweile wisse man: Man wurde belogen. Das wolle man nicht hinnehmen.

Die Umweltschützer von Fridays for Future fordern unter anderem einen verbindlichen Kohleausstieg bis 2030 und einen Einbaustopp für fossile Verbrennermotoren ab 2025. Unter dem Motto "Ihr lasst uns keine Wahl" protestierten die Demonstranten gegen das aus ihrer Sicht bislang zu zögerliche Handeln. Dabei riefen sie unter anderem "Unsere Zukunft ist nicht verhandelbar" und "Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle".

Luisa Neubauer in Berlin: "Keine halben Sachen"

Bei einer Kundgebung vor der SPD-Parteizentrale in Kreuzberg betonte Klimaaktivistin Luisa Neubauer: "Und wenn wir jetzt hier stehen und sagen: 'Liebe Regierung, liebe Koalitionspartnerinnen, 1,5 Grad', dann meinen wir das so, das steht nicht zur Verhandlung, wir machen keine halben Sachen."

Die Demonstration war zugleich Auftakt der Aktionstage, zu dem das Bündnis "Gerechtigkeit Jetzt!" anlässlich der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP aufgerufen hat. Weitere Kundgebungen waren unter anderem in Baden-Württemberg und Thüringen geplant.

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg wollte in ihrer Heimatstadt Stockholm mit Menschen aus aller Welt für mehr Klimaschutz demonstrieren. Dabei haben sie vor allem die Weltklimakonferenz im Blick, die Ende Oktober im schottischen Glasgow die beginnt und als besonders bedeutend für den Kampf gegen die Erderwärmung gilt.

Staatsschutz ermittelt nach Schmierereien an SPD-Parteizentrale

Rund 400 Polizisten waren nach Angaben eines Polizeisprechers bei der Demonstration in Berlin im Einsatz. Unterdessen ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz beim Berliner Landeskriminalamt wegen Schmierereien mit Bezug zur Klimakrise an der SPD-Parteizentrale. Angesichts des Inhalts der vier Schriftzüge sowie des Zeitpunktes der Tat liege ein politisches Tatmotiv nahe, sagte der Polizeisprecher.

Mitarbeitende einer Sicherheitsfirma hatten die Schmierereien an dem Gebäude in der Wilhelmstraße in Kreuzberg in der Nacht zum Freitag gegen 2.30 Uhr entdeckt. Vier vermummte Personen sollen in Richtung Mehringplatz davongerannt sein, hieß es von der Polizei. Unter anderem sei zu lesen gewesen "2045 ist zu spät", hieß es von der Polizei.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Fridays for Future/Twitter
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