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Bauer: BW will mit Rückgaben nicht "Museen leerräumen"


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Bauer: BW will mit Rückgaben nicht "Museen leerräumen"

Von dpa
02.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Theresia Bauer (Die Grünen)Vergrößern des BildesTheresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) spricht. (Quelle: Uwe Anspach/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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In diesem Jahr will Baden-Württemberg erste aus dem ehemaligen Königreich Benin geraubten Bronzen und andere Kunstschätze übereignen. Dabei gehe es nicht darum, einen Wettlauf zu starten um möglichst viele zurückgegebene Kulturgüter, sagte Baden-Württembergs Kunstministerin Theresia Bauer der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es auch nicht, "unsere Museen leerzuräumen".

"Ziel ist es vielmehr, dass wir insgesamt ein neues Verhältnis bekommen zu den Dingen, die aus problematischen Kontexten in unseren Museen angelandet sind und dass mit größerer Sensibilität beim Einkauf oder bei der Ausstellung von Objekten vorgegangen wird", sagte die Grünen-Ministerin.

Etwa 1100 der kunstvollen Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zu Nigeria gehört, sind in rund 20 deutschen Museen zu finden. Die Objekte stammen größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897. Ziel der Bundesregierung sind auch substanzielle Rückgaben in diesem Jahr, zunächst aus den fünf größten Beständen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth will alle deutschen Museen mit solchen Objekten im Januar zusammenbringen.

Für Bauer gehört dazu, dass gerade dort, wo zu Unrecht Sammlungsgut erworben worden sei, dieses im Dialog mit den Herkunftsländern zurückgeführt werde. "Und je näher Probleme unethischen Verhaltens an die Gegenwart heranreichen, desto dringlicher wird dies", betonte sie. "Das ist kein Thema von vorgestern, sondern es ist hochaktuell. Auch heute finden Kriege statt und Raubgut wird heute auf den Kunstmärkten gehandelt."

"Es wird in diesem Jahr zu Rückgaben von Objekten aus Benin kommen, sowohl aus dem Humboldt-Forum als auch aus verschiedenen Landesmuseen, sehr wahrscheinlich auch aus dem Stuttgarter Linden-Museum", sagte Bauer. Der Stand der Aufbereitung sei sehr weit fortgeschritten. "Da wüsste ich nicht, warum wir zögern sollten", sagte Bauer.

"Es wird ohne räumliche, also reale Rückgaben nicht gehen." Allerdings gingen die Verabredungen häufig einher mit Verständigungen über Dauerleihgaben, über gemeinsame Museumskonzeptionen und kuratierte Veranstaltungen. Für die Ministerin sollte bei den Bronzen noch nicht Schluss sein: "Aufgrund des historischen Kontextes von Raub, Gewalt und Unrecht spreche ich mich grundsätzlich für die Restitution aller Benin-Objekte an Nigeria aus", sagte Bauer.

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