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Berlin: Dokumentationszentrum für Kriegsverbrechen erhält erste Anfragen


Pilecki-Institut in Berlin
Erste Anfragen bei Doku-Zentrum für Kriegsverbrechen

Von dpa
Aktualisiert am 29.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Leichensäcke von getöteten Zivilisten in Butscha (Archivbild): Das Pilecki-Insitut möchte Geflüchtete in Warschau und Berlin zu Kriegsverbrechen in der Ukraine befragen.Vergrößern des BildesLeichensäcke von getöteten Zivilisten in Butscha (Archivbild): Das Pilecki-Insitut möchte Geflüchtete in Warschau und Berlin zu Kriegsverbrechen in der Ukraine befragen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
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Das Dokumentationszentrum des Pilecki-Instituts erhält bereits zum Start einige Anfragen. Bisher äußerten sich bis zu zehn Betroffene als Zeugen russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine. Weitere werden erwartet.

Eine Woche nach der Eröffnung hat das Dokumentationszentrum für Kriegsverbrechen in Berlin bereits mehrere Anfragen erhalten. Vor allem Menschen, die Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich aufgenommen haben, meldeten sich, sagte Lisa Plitkova, die Leiterin des Zentrums am Pilecki-Institut in Mitte.

Sie hätten oft mitgeteilt, dass ihre ukrainischen Gäste bereit für eine Aussage seien. Zwischen sieben und zehn Anfragen seien bislang per Mail oder telefonisch eingegangen, erläuterte Plitkova. Einige Flüchtlinge hätten sich auch direkt gemeldet.

Aus Plitkovas Sicht wird das Angebot, über Verbrechen im Ukraine- Krieg auszusagen, gut angenommen: "Wir sind wirklich zufrieden und haben ja gerade erst angefangen." Die Befragungen selbst hätten bisher noch nicht begonnen, dafür müssten zunächst Termine vergeben werden.

Pilecki-Insitut: Fragebögen sollen Auskunft über Kriegsverbrechen geben

Das Dokumentationszentrum des Pilecki-Instituts – eine vom polnischen Kulturministerium finanzierte Forschungseinrichtung – hatte am vergangenen Freitag den Betrieb gestartet. Jeder Zeuge von Kriegsverbrechen in der Ukraine sei eingeladen, in Fragebögen oder per Video von seinen Erlebnissen zu berichten.

Die zehn bis 14 Seiten langen Fragebögen beruhen auf Erfahrungen mit Verhören und Geständnissen in Gerichten nach dem Zweiten Weltkrieg und wurden von Juristen ausgearbeitet. Es wird zum Beispiel gefragt, ob man Zeuge von Bombardierungen geworden ist und welches Ausmaß diese angenommen hätten, erklärte Plitkova. Ihr sei es vor allem dabei wichtig, keine Traumata bei den Betroffenen auszulösen.

Ziel sei es, mit den gesammelten Berichten so viele Details wie möglich über Kriegsverbrechen und die Straftäter zu sammeln. Die Dokumente sollen vor Gericht Beweiskraft haben. In Berlin kümmern sich Angaben des Instituts zufolge zunächst etwa fünf Mitarbeiter um die Untersuchungen. In einem bereits angelaufenen Dokumentationszentrum in Warschau bestehe das Team bereits aus 50 bis 60 Menschen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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