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Braunschweig vor Relegation: So knapp scheiterte der BTSV 2017 am Aufstieg


Duell gegen Wolfsburg 2017
BTSV in der Relegation: Vom Erstliga-Traum zum Abstieg


23.05.2025 - 12:44 UhrLesedauer: 3 Min.
Phillip Tietz (m.) und seine Mitspieler sind enttäuscht (Archivbild): Eintracht Braunschweig scheiterte 2017 in der Relegation knapp am Bundesliga-Aufstieg.Vergrößern des Bildes
Phillip Tietz (M.) und seine Mitspieler sind enttäuscht (Archivbild): Eintracht Braunschweig scheiterte 2017 in der Relegation knapp am Bundesliga-Aufstieg. (Quelle: IMAGO / Sven Simon)
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Am Freitagabend kämpft Eintracht Braunschweig gegen Saarbrücken um den Klassenerhalt im Nachsitzen. 2017 spielte der BTSV schon einmal in der Relegation – um den Aufstieg. Ein Rückblick.

Kurz vor dem Saisonfinale 2016/17 schnuppert Braunschweig schon an der Bundesliga. Die von Torsten Lieberknecht trainierte Eintracht ist vor dem 33. Spieltag Zweiter mit 63 Punkten. Ein Sieg beim stark abstiegsgefährdeten Vorletzten Arminia Bielefeld hätte den BTSV in eine gute Ausgangsposition für den Aufstieg gebracht, zumal die großen Konkurrenten VfB Stuttgart (1., 66 Punkte) und Hannover 96 (3., 63 Punkte) parallel gegeneinander spielen. Doch die Arminia siegt mit 6:0 – und Eintracht Braunschweig rutscht auf Rang drei und damit in die Bundesliga-Relegation.

Die "Wölfe" waren am letzten Bundesliga-Spieltag durch ein 1:2 beim HSV in letzter Sekunde auf Platz 16 abgerutscht. Der VW-Klub, 2015 noch Pokalsieger, muss den "Rettungs-Fallschirm" (Sportdirektor Olaf Rebbe) ziehen, um den Abstieg in die 2. Liga zu verhindern.

"Das ist ein Kräftevergleich, der im Bereich des Unmöglichen liegt"

BTSV-Trainer Torsten Lieberknecht ahnte bereits vor dem Duell, wie schwer es werden würde. "Auf die Spiele hätte ich gerne verzichtet", sagte er vor dem Hinspiel in Wolfsburg. "Das ist ein Kräftevergleich, der eigentlich im Bereich des Unmöglichen zu liegen scheint." Linksverteidiger Ken Reichel freute sich dennoch auf die "Belohnung für die Riesensaison, die wir gespielt haben".

 
 
 
 
 
 
 

Dass die Eintracht mit dem VfL mithalten kann, hatte sie bereits in der Bundesliga-Saison 2013/14 gezeigt: Auswärts gewann der BTSV 2:0, das Rückspiel endete 1:1. Ergebnisse, die nun zum vierten Aufstieg in die 1. Liga reichen würden.

3.000 Braunschweiger reisen am 25. Mai 2017 ins knapp 40 Kilometer entfernte Wolfsburg. Tatsächlich: Zwischen den "Wölfen" und dem krassen Außenseiter zeigen sich spielerisch kaum Unterschiede. Lieberknecht setzt auf eine stabile Defensive – das geht auf. Das Spiel ist geprägt von Zweikämpfen und ruhenden Bällen. Klare Torchancen bleiben Mangelware. Wolfsburg ist vor allem bei Standards gefährlich, doch Torhüter Jasmin Fejzic reagiert mehrfach stark.

Fehlentscheidung trifft Eintracht Braunschweig hart

In der 34. Minute ist Fejzic jedoch machtlos: Mario Gomez verwandelt einen zweifelhaften Strafstoß zum 1:0. Zuvor war Gustav Valsvik aus kurzer Distanz am angelegten Arm getroffen worden – Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigt dennoch auf den Punkt. Eine Fehlentscheidung. Bitterer noch: Vor der Szene hätte es wegen eines Handspiels von Gomez eigentlich Freistoß für Braunschweig geben müssen. Doch der VAR, der hier hätte eingreifen können, wird erst zur Saison 2017/18 eingeführt. "Mit so einer Entscheidung ist vielleicht eine ganze Saison am Arsch", sagt Lieberknecht nach Abpfiff.

Braunschweig findet offensiv kaum Lösungen während der gesamten 90 Minuten. Die beste Möglichkeit: Nach 23 Minuten köpft Mirko Boland eine Flanke von Christoffer Nyman knapp am linken Pfosten vorbei. Am Ende jubelt Wolfsburg über ein glückliches 1:0.

BTSV lässt viele gute Chancen im Rückspiel liegen

Die Hoffnung in Braunschweig lebt dennoch. "Das ist die letzte finale Chance, die wir haben, etwas Historisches zu erreichen. Defensiv wie offensiv sind wir in der Lage, den Gegner in Schach zu halten", kündigt Torsten Lieberknecht vor dem Rückspiel am 29. Mai an.

Und tatsächlich: In den ersten 45 Minuten dominiert Braunschweig vor heimischer Kulisse das Geschehen. Nyman (13.) prüft früh VfL-Keeper Koen Casteels. Valsvik verpasst eine Reichel-Flanke knapp (25.). Reichel selbst kommt kurz vor der Pause aus zehn Metern frei zum Schuss – und verzieht knapp (41.). Wolfsburg darf sich über den torlosen Pausenstand glücklich schätzen.

Doch kurz nach Wiederanpfiff folgt der Schock: Vieirinhas Weitschuss in der 49. Minute beendet alle Aufstiegshoffnungen. Der BTSV muss nun drei Tore für den Aufstieg schießen und findet nicht mehr ins Spiel zurück. Trotz starker Saison bleibt Braunschweig zweitklassig.

Eintracht Braunschweig erholt sich nicht von Relegationsschock

Es kommt sogar noch schlimmer: In der Folgesaison 2017/18 kämpft der BTSV erneut um die Relegation – dieses Mal jedoch gegen den Absturz in die 3. Liga. Nach sechs sieglosen Partien rutschte die Mannschaft vor dem letzten Spieltag erstmals auf den Relegationsplatz. Nur ein Sieg bei Holstein Kiel würde den Klassenerhalt sichern. Braunschweig geht tatsächlich zweimal in Führung – am Ende steht jedoch ein 2:6. Damit ist sogar der direkte Abstieg besiegelt.

Trainer Torsten Lieberknecht weint nach dem Abpfiff bitterlich. Ein Jahr nach der verpassten Erstliga-Rückkehr steht sein BTSV vor dem Abgrund. Nach 3654 Tagen im Amt ist es sein 374. und letztes Pflichtspiel – bis heute Vereinsrekord.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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