Suche in der Weser bei Bremerhaven: Mann nach Trinkerei vermisst

Zahlreiche Einsatzkräfte haben am Donnerstagabend nach einem vermissten Mann in der Weser bei Nordenham gesucht. Die Suche musste erfolglos abgebrochen werden. Jetzt werden die Hintergründe des Falls klar.

Die Polizei hat am Freitagmittag über die Hintergründe einer Personensuche in der Weser aufgeklärt: Demnach habe sich am Donnerstag gegen 21 Uhr ein alkoholisierter Mann bei der Polizei gemeldet und darüber informiert, dass er einen entfernten Bekannten vermissen würde. Mit diesem habe er den Tag am Union-Pier in Nordenham verbracht und dabei Alkohol getrunken. Irgendwann sei der Bekannte in Richtung Wasser gegangen und nicht zurückgekehrt.

Vermisstensuche in Nordenham: Bekannter stark betrunken

Bei dem alkoholisierten Mann wurde ein Promilletest durchgeführt, dieser ergab um 22.30 Uhr einen Wert von 2,73. Aufgrund der starken Alkoholisierung konnte der Mann keine Beschreibung seines vermissten Bekannten abgeben. Auch den Namen wusste er nicht mehr.

Direkt nach der Vermisstenmeldung folgte eine groß angelegte Suche der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Gegen 21.50 Uhr baten die Retter die Feuerwehr Bremerhaven um Hilfe. Aufgrund der Strömung wurde die Suche schnell auf die Außenweser vor Bremerhaven erweitert.

Großangelegte Suche in der Weser bei Bremerhaven

Nach Auslösen eines Alarmplans wurden weitere Rettungskräfte beordert. Unter Leitung des Seenotrettungskreuzers "Hermann Rudolf Meyer" der DGzRS waren zudem schwimmende Einheiten der Lotsenbruderschaft, der Feuerwehr Bremerhaven, des THW Bremerhaven, der DLRG Bremerhaven, der Wasserschutzpolizei Bremen sowie des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser-Jade-Nordsee im Einsatz.

Insgesamt waren elf Boote auf der Weser zwischen Blexen-Reede und dem Nordende der Stromkaje unterwegs, um den vermissten Mann zu suchen, teilt die Polizei Bremerhaven mit. Auch drei Helikopter und eine Drohne waren im Einsatz.

Die Suche wurde nach etwa sechs Stunden erfolglos abgebrochen. Laut DGzRS wurde das Gebiet zweieinhalb Mal abgesucht, auch lange nach Einbruch der Dunkelheit. Gegen 2.40 Uhr wurde die Suche schließlich beendet.

Vermisster Mann in der Weser: Wenig Hoffnung auf Überleben

"Wir stellen die Suche erst ein, wenn es nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung mehr gibt", so ein DGzRS-Sprecher im Gespräch mit t-online. Ob und wann die Suche fortgesetzt wird, sei nun eine Behördenangelegenheit. Denn es bestehe laut Sprecher nun eine Bergungslage und keine Rettungslage mehr.

Heißt: Es sei davon auszugehen, dass man den verschwundenen Mann nicht mehr lebend findet. Die starke Strömung in der Weser sowie eine wahrscheinliche Unterkühlung des Vermissten lassen die Überlebenschancen schnell sinken.

Die Polizei ermittelt und fragt: Wer hat den Mann, der sich bei der Polizei gemeldet hat, am frühen Abend in Nordenham gesehen? Er hat schulterlange blonde Haare und ist 1,80 Meter groß und schlank. Auch Hinweise auf seinen verschwundenen Bekannten nimmt die Polizei unter Telefon 04731/9981-0 auf.