Betrugsmasche war bekannt Ministerium verliert hohe Summe an Internetbetrüger
Das Geld war zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest eingeplant, stattdessen fiel es in die Hände von Kriminellen. Dafür genügte eine weit verbreitete Betrugsmasche.
Das sächsische Gesundheits- und Sozialministerium ist auf eine bekannte Betrugsmasche hereingefallen und hat dadurch vermutlich mehrere Hunderttausend Euro verloren. Die konkrete Schadenshöhe stehe derzeit noch nicht fest, diese könne aber mehr als 225.000 Euro betragen, teilte das Ministerium am Donnerstag in Dresden mit. Zuerst hatte die "Freie Presse" über den Vorfall berichtet. Nach eigenen Aussagen des Ministeriums ereignete sich der Betrug im Kontext einer Materiallieferung für Schutzzäune zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), bei dem es einem Phishing-Angriff zum Opfer fiel.
Bei Phishing-Angriffen handelt es sich um betrügerische E-Mails, Textnachrichten, Telefonanrufe oder Websites, die darauf abzielen, Menschen dazu zu verleiten, Schadsoftware herunterzuladen oder vertrauliche Informationen preiszugeben.
Betrüger erbeuten mit Phishing-Angriff Steuergeld
Da die mit dem Angriff verbundenen internen Überprüfungen, die getroffenen Maßnahmen sowie die strafrechtlichen Ermittlungen noch laufen, teilte das Ministerium zunächst keine weiteren Informationen mit. Nach Angaben der "Freien Presse" soll es sich bei dem verlorenen Geld nicht um Fördermittel, sondern um Eigenmittel des Freistaats gehandelt haben.
Im April hatte das Sozialministerium mitgeteilt, dass seit dem Ausbruch der ASP im Jahr 2020 mehr als 700 Kilometer Zaun zur Eindämmung der Tierseuche gebaut worden seien. Hierfür habe der Freistaat etwa 23 Millionen Euro investiert.
- Nachrichtenagentur dpa
- freiepresse.de: Sachsens Sozialministerium überweist 225.000 Euro an Internetbetrüger (kostenpflichtig)