Sachsens Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) hat Drohungen gegen Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) entschieden verurteilt. "Wenn inzwischen nicht nur Mordfantasien gegenüber unserem Ministerpräsidenten geäußert werden, sondern Menschen sich sogar verabreden, dann nimmt das Formen an, die weit über das hinausgehen, was wir ertragen und akzeptieren können", sagte er am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Dresden. Die Radikalisierung sei kein sächsisches Phänomen, auch wenn Sachsen damit eine besondere Herausforderung habe.
Dulig sprach von einer "nationalen Aufgabe". Es brauche innenpolitisch und gesellschaftlich ein "Stopp-Zeichen", um der Radikalisierung Einhalt zu gebieten. Dazu habe er sich bereits am Mittwochvormittag mit der künftigen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Verbindung gesetzt.
Dulig sprach seine Solidarität nicht nur mit Kretschmer und der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) aus, vor deren Privathaus in Grimma am Freitagabend Gegner der Corona-Politik mit Fackeln protestiert hatten. Auch Angestellte in Impfzentren seien von Bedrohungen betroffen.