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Essen: Restaurant "Der Löwe" per Mail erpresst – das sagt die Polizei


Essener Gastronom erpresst
So geht es nun mit dem Restaurant "Der Löwe" weiter

Von t-online, jum

Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 2 Min.
imago200973291Vergrößern des BildesDas Restaurant "Der Löwe" am Kopstadtplatz in Essen (Archivbild): Am 2. März erhielt der Inhaber des Lokals ein Erpresserschreiben per E-Mail. (Quelle: Socrates Tassos/imago-images-bilder)
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Mit einer beängstigenden E-Mail wird Gastronom Lars Becker seit Anfang März erpresst. Wie geht die Polizei in solchen Fällen vor? Und wie geht es dem Betroffenen aktuell?

Am 2. März fand Gastronom Lars Becker eine E-Mail in seinem Postfach, die ihn erschreckte. Der Inhaber des Restaurants "Der Löwe am Kopstadtplatz" in Essen, erhielt ein Erpresserschreiben, welches angeblich von der Vereinigung "Russian Business Network" stammt. Gefordert wurden 2.000 Euro in Bitcoins, werde nicht gezahlt, wolle man nach einem Sechs-Stufen-Plan agieren und Becker und seiner Familie das Leben zukünftig zur Hölle machen.

Becker veröffentlichte die perfide Nachricht auf dem Facebook-Account des Restaurants und zeigte den Sachverhalt schließlich online bei der Polizei an. Doch wie geht diese in solchen Fällen vor?

Auf Anfrage von t-online erklärt die Essener Polizei, dass derzeit noch keine Anzeige von Becker vorliege. Dies könne daran liegen, dass diese online eingereicht wurde, wodurch es möglicherweise zu Verzug komme und noch nicht in den Systemen der Polizei nach dem Fall recherchiert werden könne.

Phishing-Mails kein seltenes Phänomen

Dass Unternehmen, Betriebe oder auch Privatpersonen derartige Nachrichten erhalten, sei jedoch ein gängiges Phänomen und komme häufiger vor, so ein Sprecher der Polizei. Sogenannte Phishing-Mails seien schwer zurückverfolgbar, da die Absender häufig im Ausland sitzen und gefakte Server nutzen würden.

Ziel solcher Nachrichten sei es vor allem, Angst bei den jeweiligen Personen zu schüren und diese dadurch zur Zahlung zu bewegen. Die Summe werde dabei häufig in Bitcoins verlangt, da Transaktionen in diesem Bereich schwer nachvollziehbar und zurückzuverfolgen seien.

Bei den ausgesprochenen Drohungen handle es sich in den meisten Fällen jedoch um heiße Luft. "Dass wirklich etwas passiert, ist selten", erklärt der Polizeisprecher. Es gehe vielmehr darum, Druck auszuüben und die angeschriebenen Personen aus Angst zur Zahlung zu drängen. Dennoch müsse jeder Fall individuell geprüft und beurteilt werden. Erst dann könne über das weitere Vorgehen entschieden werden. Personenschutz oder eine Überwachung der erpressten Personen oder Gebäude seien allerdings in den wenigsten Fällen nötig.

Vorfälle nicht auf die leichte Schulter nehmen

Auf die leichte Schulter nehmen, sollte man derartige Mails jedoch nicht. Die Polizei Essen rät jedem dazu, nicht auf die genannten Forderungen einzugehen und sich umgehend mit der Polizei auseinanderzusetzen.

So hat es auch Lars Becker getan, dessen Frist für die Zahlung der geforderten Summe am 6. März ausgelaufen ist. Passiert, ist seitdem allerdings nichts, wie er auf t-online-Nachfrage erklärt: "Es ist alles ruhig und ich habe auch keine Bedenken, dass wir gefährdet sind." Er wisse aus der Vergangenheit, dass die Polizei versuche, solche Mails zu verfolgen. "Ganz wichtig ist die Anzeige, damit die Kriminalstatistik zeigt, wie groß das Problem ist und für die entsprechenden Abteilungen die Mittel zur Verfügung gestellt werden", betont der Gastronom.

Nachrichten von Betroffenen aus ganz Deutschland

Mit dem Problem stehe der Wirt mit seinem Betrieb keinesfalls allein da. "Ich habe Nachrichten per Messenger, Mail und telefonisch aus ganz Deutschland bekommen, die die gleiche Mail bekommen haben. Einige waren sehr verunsichert und nicht sicher, was sie machen sollen", so Becker.

An den Öffnungszeiten des beliebten Restaurants hat die Droh-Mail übrigens auch nichts geändert. Der Betrieb wird wie gewohnt fortgeführt.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Polizei Essen am 7. März 2024
  • Anfrage bei Lars Becker am 7. März 2024
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