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Debatte um Binding-Brauerei: "Feldmann macht seinen Job"


Debatte um Binding-Brauerei
"Feldmann macht seinen Job"

Von Stefan Simon

Aktualisiert am 26.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Wegen hoher Verluste will die Radeberger-Gruppe die Binding-Brauerei schließen (Archivbild): Die Stadt hält dagegen. (Quelle: IMAGO)

Peter Feldmann hat eine mögliche Beteiligung der Stadt an der Binding-Brauerei thematisiert. Nun erhält Frankfurts Oberbürgermeister Rückenwind.

Die Frankfurter Traditionsbrauerei Binding soll zum Oktober 2023 schließen. Dann muss das Bier in Berlin gebraut werden. Oberbürgermeister Peter Feldmann hat eine Beteiligung der Stadt an der Brauerei ins Spiel gebracht, um Binding in der Mainmetropole zu halten. Der Vorstoß sorgte bei einigen in der Stadtregierung für Unmut. Vor allem warf man Feldmann einen Alleingang vor. Doch das Stadtoberhaupt erhält auch Rückenwind.

Etwa von Nico Wehnemann, Stadtverordneter von der Partei Die Partei. Er freut sich über Feldmanns Vorstoß. "Er macht seinen Job als OB und ist einen Schritt weiter als alle anderen." Wehnemann habe kein Verständnis dafür, dass sich einige in der Römer-Koalition aufregten. "Vor zwei Wochen haben wir lange über mögliche Beteiligungen der Stadt geredet. Da waren alle aus der Koalition mit dabei", sagt er im Gespräch mit t-online.

Die Stadtverordnetenversammlung hat an die Radeberger-Gruppe appelliert, die Schließung des Brauereistandorts in Sachsenhausen zu überdenken. Es sollten sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten gefunden und gemeinsam mit der Stadt Ideen für das Gelände entwickelt werden, falls der Standort tatsächlich aufgegeben werden sollte. Die Fläche sei für die Gewerbenutzung zu sichern, heißt es in einem Antrag der Römer-Koalition, der letzten Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen wurde.

Frankfurt pflegt ein städtisches Weingut

Für Wehnemann ist das zu wenig. Es gebe mehrere Möglichkeiten, wie die Stadt sich beteiligen könnte. "Die Koalition könnte die Brauerei unter Bestandsschutz stellen", sagt er. Doch nicht wenige meinen, dass der Einstieg einer Kommune in ein privatwirtschaftliches Unternehmen aus rechtlicher wie aus finanzieller Sicht schwierig sei. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Yanki Pürsün sagt, dass Frankfurt dazu gar nicht die finanziellen Mittel habe. "Man müsste die Brauerei herauskaufen. Das wäre sicherlich auf Landesebene einfacher", sagt er zu t-online.

Das mag sein, allein schon, weil das Land Hessen weitaus mehr Möglichkeiten hat als eine Kommune. Aber die Stadt Frankfurt ist auch an einigen Unternehmen beteiligt. Etwa am Frankfurter Flughafen, am Stadion von Eintracht Frankfurt, an der Messe oder am Weingut in Hochheim und in Frankfurt – dessen Pachtvertrag demnächst sogar ausläuft. Die Chance für einen Einstieg bei Binding?

Zumindest staatliche Beteiligungen an Brauereien sind nichts Unübliches. Da reicht ein Blick nach Bayern und Baden-Württemberg, sagt auch Hendrik Hallier, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) der Region Rhein-Main. Hallier wundert sich ebenso über die Reaktionen aus der Koalition. Er habe mit einigen Politikerinnen und Politikern gesprochen. "Aus der SPD und CDU kamen Vorschläge, wie die Stadt Binding unterstützen könnte."

Doch der Gewerkschaftler vermutet, dass der Oetker-Konzern, zu dem Binding mittlerweile gehört, an einem Verkauf eigentlich nicht interessiert ist. Der Grundstückspreis steige im lukrativen Sachsenhausen weiter an. Die CDU vermutet, dass die Wertsteigerung für das 30.000 Quadratmeter große Brauereigelände mindestens 36 bis 99 Millionen Euro betragen würde. Doch die Stadt hat bereits klargemacht, dass der Gewerbestandort erhalten bleiben müsse.

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