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Krawallen in Neapel | Frankfurt Eintracht-Fans: "Die wollen Krieg spielen"


Nach Krawallen in Neapel
"Die meisten wollen Krieg spielen"

Von Stefan Simon

Aktualisiert am 16.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Zerstörtes Auto nach Krawallen zwischen Polizei und Fans von Eintracht Frankfurt in Neapel: Schon vor dem Spiel gab es Debatten um das Spiel, am Spieltag kam es indes zu Ausschreitungen.Vergrößern des Bildes
Zerstörtes Auto nach Krawallen zwischen Polizei und Fans von Eintracht Frankfurt in Neapel: Schon vor dem Spiel gab es Debatten um das Spiel, am Spieltag kam es indes zu Ausschreitungen. (Quelle: HochZwei/Syndication/imago images)

Rund um das Champions-League-Spiel zwischen SSC Neapel und Eintracht Frankfurt kam es zu heftigen Randalen. Wie stufen Eintracht-Fans die Eskalation ein?

Brennende Autos, zerbrochene Schaufenster und durch die Luft fliegende Stühle: Hooligans von Eintracht Frankfurt und dem SSC Neapel überschatteten mit Straßenkämpfen das Champions-League-Rückspiel beider Mannschaften am Mittwoch. Die rund 800 Polizisten setzten Tränengas ein und versuchten, die beiden Fanlager mit Straßensperren voneinander fernzuhalten. Doch dabei ging auch eins ihrer Autos in Flammen auf.

Trotz Ticketverbots reisten Hunderte Eintracht-Fans nach Neapel. Dort trafen sie wohl auf befreundete Ultras aus Bergamo. Zuvor hatte die Maßnahme der italienischen Behörden, anfangs erst allen deutschen, zuletzt zumindest allen Zuschauern aus dem Raum Frankfurt den Zutritt zum Stadion zu verwehren, für heftige Debatten gesorgt.

Was Frankfurt-Fans zur Eskalation in Neapel sagen

Hintergrund war die Befürchtung, nicht für die Sicherheit der Bewohner der Stadt, aber auch der Gästefans garantieren zu können. Viele Kritiker sprachen wegen des Zuschauerverbots von Wettbewerbsverzerrung und forderten, das Spiel ganz ohne Zuschauer oder an einem neutralen Ort auszutragen.

Am Dienstagabend wurden die Eintracht-Fans vom Hauptbahnhof in Polizeibegleitung zum Hotel gebracht. Die Busse mit den SGE-Anhängern wurden auf dem Weg von Neapel-Fans mit Pyrotechnik beschossen und mit weiteren Gegenständen beworfen. Am Mittwoch starteten die Frankfurter einen Fanmarsch. Sie liefen bis zur Piazza del Gesù im historischen Zentrum von Neapel, wo es schließlich eskalierte. Wie konnte es so weit kommen?

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"Um die Schuldfrage zu klären, muss man wohl erst mal Infos sammeln und das könnte dauern", sagt Eintracht-Fan Torsten zu t-online. Er möchte nur mit seinem Vornamen zitiert werden. "Persönlich denke ich, der ganze Hickhack im Vorfeld hat die Lage unnötig aufgeheizt und vor allem die erlebnisorientierte Fraktion angesprochen, es denen mal zu zeigen." Die "erlebnisorientierte Fraktion" also, die ein anderer Fan, der anonym bleiben will, als Menschen bezeichnet, "die Gewaltfantasien ausleben und Krieg spielen wollen". "Staatliche Willkür und Repression" würden seiner Meinung nach aber ebenfalls eine Rolle spielen.

So ähnlich sieht es auch ein Fan, den man in Fankreisen als "Inside Eintracht" kennt und der einen SGE-Blog führt. Er glaubt, dass die Randalierer deutlich weniger Probleme gemacht hätten, wenn die Eintracht ihr Kontingent hätte verkaufen dürfen. "So wurde massig Öl in ein Feuer gegossen, das nicht hätte brennen müssen. Das ist natürlich keine Rechtfertigung für all das, was da passiert ist. Aber ein Ansatz", sagt er zu t-online.

Kritik auch gegen den eigenen Verein

Er kritisiert jedoch auch den eigenen Verein. In der Vergangenheit seien solche Vorfälle seitens der Eintracht selten bis gar nicht vernünftig aufgearbeitet worden. "Ich wüsste nicht, dass da mal Stadionverbote ausgesprochen worden sind." Aber: "Die Tifosi sind mindestens zum gleichen Teil schuld an den Bildern gestern. Es wurde provoziert und angegriffen. Eine insgesamt sehr unglückliche Gemengelage, die von den italienischen Offiziellen durch ihre Maßnahmen noch geschürt wurde."

So sieht es auch Torsten aus Frankfurt. Es habe anscheinend keinen Austausch mit den deutschen Behörden gegeben. Eintracht-Vorstand Philipp Reschke habe es richtig formuliert: "Die, die sich gesucht haben, haben sich gefunden", meint Thorsten. "Wenn man es auf die Schuldfrage bezieht, dann ist derjenige immer auch schuld, der den ersten Stein wirft."

Verwendete Quellen
  • Anfragen an drei Eintracht-Fans
  • Twitter
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