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Kokain für drei Millionen Euro? Video beweist: Frauen unschuldig in Haft


Mit Kokain für drei Millionen Euro erwischt
Video beweist: Frauen-Duo unschuldig in Haft

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 12.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Flughafen Frankfurt (Archivfoto): Hier wurden die beiden Frauen festgenommen.Vergrößern des BildesFlughafen Frankfurt (Archivfoto): Hier wurden die beiden Frauen festgenommen. (Quelle: STAR-MEDIA/imago images)
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"Das sind gar nicht unsere Koffer." Eine Standardausrede, die Beamte oft hören. In diesem Fall stimmte sie.

Am Frankfurter Flughafen glaubten Drogenfahnder, zwei Kokain-Schmugglerinnen gefasst zu haben. In den Koffern von Jeanne P. und Katyna B. fanden sie Anfang März insgesamt 40 Kilogramm Kokain. Straßenverkaufswert: gut drei Millionen Euro.

Die Tierärztin und die Unternehmerin aus Brasilien, die in Deutschland Urlaub machen wollten, wanderten in U-Haft. In Brasilien schlug der Fall hohe Wellen, unter anderem berichtete CNN Brasil.

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Video beweist Unschuld – Frauen blieben dennoch in Haft

Denn die Frauen, 40 und 44 Jahre alt, beteuerten nicht nur ihre Unschuld, brasilianische Sicherheitsbehörden stellten zudem Videomaterial vom Flughafen São-Paulo-Guarulhos sicher. Darauf ist Medienberichten zufolge zu sehen, wie Mitarbeiter im Sperrbereich des Airports die Koffer der Brasilianerinnen austauschten. Sie entfernten die Etiketten von den Gepäckstücken der beiden Frauen und befestigten sie stattdessen an den mit Kokain gefüllten Koffern.

Laut CNN Brasil wurden bereits am Dienstag vor einer Woche (4. April) sechs Haftbefehle gegen Mitarbeiter am Flughafen von São Paulo ausgesprochen, die in den Drogenschmuggel via Etikettenschwindel involviert gewesen sein sollen. Die beiden in Frankfurt in U-Haft genommenen Frauen mussten dennoch weiter in Gefangenschaft bleiben.

Anwältin über deutsche Behörden: streng und bürokratisch

Ihre Anwältin beschrieb die Verzweiflung von Jeanne P. und Katyna B.: Sie seien geistig und körperlich in schlechtem Zustand, müssten in kleinen Zellen einsitzen und hätten Angst vor ihren Mithäftlingen. Die deutschen Behörden nannte die Anwältin streng, bürokratisch und starr.

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Die "Hessenschau" zitierte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen: Die Haftbefehle auszusetzen sei "angesichts der Schwere der den beiden Beschuldigten zur Last gelegten Taten" nicht in Betracht gekommen. Die deutschen Behörden nahmen es demnach ganz genau. Erst diesen Dienstag sei über den polizeilichen Informationsaustausch ein USB-Stick mit den Videoaufzeichnungen aus Brasilien an das Zollfahndungsamt übergeben worden.

Wer war in Frankfurt am Schmuggel beteiligt?

Die Auswertung habe dann ergeben, dass die Geschichte stimmte: Die Koffer der beiden Frauen waren tatsächlich ausgetauscht worden. Daraufhin sei umgehend die Entlassung angeordnet worden.

Unklar ist jetzt noch, von wem die Drogen in Frankfurt eigentlich in Empfang genommen werden sollten.

Verwendete Quellen
  • hessenschau.de: "Koffer manipuliert - Brasilianerinnen fünf Wochen unschuldig in U-Haft"
  • cnnbrasil.com.br: "In Deutschland festgenommene Brasilianerinnen schildern 'Verzweiflung'" (portugiesisch)
  • rnd.de: "Opfer der Drogenmafia: Warum zwei Brasilianerinnen offenbar unschuldig in Deutschland in Haft sitzen"
  • extra.globo.com: "Nach Koffertausch in Deutschland festgenommene Brasilianerinnen kommen wieder frei" (portugiesisch)
  • de.statista.com: Straßenpreis für ein Gramm Kokain in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2021
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