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Holocaust-Eklat in Frankfurt: Boris Palmer verteidigt sich


Veranstaltung in Frankfurt
Holocaust-Eklat: Palmer verteidigt sich

Von t-online, stn

Aktualisiert am 29.04.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0245230050Vergrößern des BildesBoris Palmer, Oberbürgermeister der Stadt Tübingen: Er steht nach seinen Aussagen massiv unter Kritik. (Quelle: Markus Ulmer/imago images)
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Tübingens Oberbürgermeister hat mit Aussagen bei einer Tagung in Frankfurt für Aufregung gesorgt. Dafür wurde er kritisiert. Nun kontert er in den Sozialen Medien.

Nach der Kritik des Präsidenten der Goethe-Universität in Frankfurt, Enrico Schleiff, wehrt sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer auf Instagram und richtet seine Worte direkt an Schleiff. "Eine Gruppe von Studierenden Ihrer Universität hat mich gestern Abend in aller Öffentlichkeit und ohne jeden Anlass lautstark beschuldigt, Nazipropaganda zu verbreiten", schreibt Palmer.

Er habe ihnen daraufhin erklärt, dass sein jüdischer Großvater vor den Nazis fliehen musste und die Gräber seiner Vorfahren mit Hakenkreuzen beschmiert wurden. "Das taten die Studierenden als belanglos ab und setzten ihre Beschimpfungen als 'Nazi' und 'Rassist' fort, weil ich ihrer These widersprach, dass allein die Verwendung bestimmter Begriffe einen Menschen zum Rassisten mache."

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Palmer war am Freitagabend bei einer Veranstaltung in der Goethe-Uni zu Gast. In Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Palmer bei der Veranstaltung mehrfach das rassistische Wort "Neger" benutzte.

Vor der Veranstaltung riefen Demonstrierende Palmer "Nazis raus" entgegen. Dieser warf den Demonstranten Stigmatisierung seiner Person vor und verglich dies mit einem Judenstern, wie aus einem Video auf Twitter hervorgeht.

Uni-Präsident: "Jeder Relativierung des Holocaust ist unakzeptabel"

Der Präsident der Goethe-Universität, Enrico Schleiff, fordert eine Entschuldigung Palmers. "Jede explizite oder implizite den Holocaust relativierende Aussage ist vollkommen unakzeptabel und wird an und von der Goethe-Universität nicht toleriert – dies gilt gleichermaßen für die Verwendung rassistischer Begriffe", teilte Schleiff am Samstag mit.

Palmer schreibt weiter: "Mein Vater Helmut wurde in der Schule mit dem Namen 'Moses' gerufen und nach dem Krieg mehrfach zu Haftstrafen verurteilt, weil er Nazis Nazis nannte." Durch die Begriffe "Rassist" und "Nazi" mit den schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte in Verbindung gebracht zu werden, sei für ihn schlicht unerträglich.

Palmer ist von Schleiffs Reaktion enttäuscht

"Ich hätte mir gewünscht, dass Sie sich zunächst bei mir nach dem Ablauf erkundigen, bevor Sie öffentlich innerhalb weniger Stunden Verurteilungen aussprechen und Entschuldigungen verlangen", so Palmer weiter.

Bezogen auf das Wort "Neger" argumentierte Palmer, dass es auf den Kontext ankomme. Wenn man es gegenüber einer Person, die vor ihm stehe, benutze, weil sie schwarze Hautfarbe habe, sei dies "eine justiziable Beleidigung". Darüber brauche man nicht zu diskutieren. Wenn man aber diskutiere, ob Astrid Lindgrens Roman in Zukunft Südseekönig oder – hier verwendet Palmer den rassistischen Begriff – heiße, dann "ist das eine vollkommen legitime Verwendung des Wortes".

Die Konferenz wurde vom Forschungszentrum "Globaler Islam" organisiert, neben Palmer waren auch der Psychologe Ahmad Mansour und der stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Manuel Ostermann, eingeladen. Kooperationspartner war die gemeinnützige Hertie-Stiftung.

Verwendete Quellen
  • Instagram-Profil der Goethe-Universität Frankfurt
  • fr.de: "Eklat bei Tagung an Goethe-Universität: Boris Palmer benutzt wiederholt das N-Wort"
  • faz.net: "Boris Palmer steht zum N-Wort"
  • Mitteilung der Uni Frankfurt: Stellungnahme: Präsidium der Goethe-Universität verurteilt rassistische und Holocaust-relativierende Wortwahl
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