13 verwahrloste Katzen aus Haushalt gerettet – wenn Tierhaltung zur Sucht wird

Ihre Katzenhaltung geriet außer Kontrolle: In Südhessen hat eine Jugendliche so viele Tiere gehalten, dass das Veterinäramt einschreiten musste. Für das Phänomen gibt es einen Namen.

Das Veterinäramt hat im hessischen Nieder-Roden 13 verwahrloste Katzen aus einer Wohnung geholt. Wie "op-online.de" berichtet, leben die Tiere nun überwiegend im Tierheim Seligenstadt. Gehalten wurden sie zuvor von einer Jugendlichen, die mit ihrer Oma gemeinsam in einer Wohnung in dem Rodgauer Ortsteil im Landkreis Offenbach lebt.

30 Quadratmeter sei die Wohnung groß gewesen und in einem verwahrlosten Zustand, die Wände vom Kot der Tiere bedeckt. Die Katzen seien krank gewesen. Wie Tierheimleiterin Irene Sona dem Bericht zufolge sagt, habe die Jugendliche mit Gewalt gedroht, als ihr die Katzen weggenommen werden sollten. Aufgenommen hat das Tierheim nun neun der Tiere. Zwei seien in der Wohnung geblieben, eine kam in die Obhut des Freundes. Den meisten Tieren gehe es inzwischen besser, eines sei jedoch schon gestorben.

"Animal Hoarding" in Südhessen?

Hintergrund des Fundes ist offenbar ein Fall des sogenannten "Animal Hoardings", was sich etwa mit "Tiere horten" übersetzen lässt. Der Tierschutzbund beschreibt dieses Phänomen, das häufig zugleich ein Krankheitsbild bei Menschen ist, als "zahlreiche Hunde, Katzen oder andere Tiere, die auf kleinstem Raum zusammengepfercht leben."

Sie seien "meist ohne genügend Futter, Wasser, geschweige denn Pflege, medizinische Versorgung oder Zuwendung." In dem Bericht heißt es, die Jugendliche habe sich zunächst nur ein Paar Katzen zugelegt. Dieses habe sich jedoch auf dann 13 Tiere vermehrt.