Frankfurt: Ex-OB Feldmann will zur Linken – doch die Partei will ihn nicht

Frankfurts Ex-Oberbürgermeister Peter Feldmann kündigte an, ab jetzt Mitglied bei der Linken zu sein. Doch dort widerspricht man.

Der ehemalige Frankfurter Oberbürgermeister und langjährige SPD-Politiker, Peter Feldmann, hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass er in die Linkspartei eingetreten sei. Im Kreisverband Wetterau werde er sich zukünftig für verschiedene Projekte engagieren, darunter für Initiativen gegen Kinderarmut, und Wohnungsnot. Doch die Linkspartei widersprach am Donnerstagnachmittag. Es gebe zwar einen Aufnahmeantrag Feldmanns. Der werde jedoch erst in sechs Wochen wirksam", heißt es in einer Mitteilung des Landesvorstands der Linken über "X" (vormals Twitter). Sein Eintritt sei bis dato nicht wirksam.

Es bestünden zudem erhebliche Vorbehalte gegen eine Mitgliedschaft. Es liege bereits ein Antrag an den Landesvorstand vor, der Aufnahme nicht zuzustimmen. Darüber werde der Landesvorstand am Samstag beraten und beschließen. Die Partei habe massive Bedenken und wolle ihn nicht aufnehmen, bestätigte ein Sprecher der Linken im Gespräch mit t-online.

Peter Feldmann: 2022 als Oberbürgermeister abgewählt

Peter Feldmann war von 2012 bis 2022 Frankfurter Oberbürgermeister. Nach Korruptionsvorwürfen und einigen Fehltritten wurde er im November 2022 abgewählt. 50 Jahre lang war er Mitglied bei der SPD. Der 65-Jährige hatte ebenfalls am Donnerstag angekündigt, auch weiterhin in seiner politischen Heimat Frankfurt für die Themen einzutreten, die ihm "am Herzen liegen".

Darüber hinaus mache ihm laut "Bild.de" der Aufstieg der AfD zur zweitstärksten Partei in Hessen Sorgen: "Wir müssen uns den Rechten entgegenstellen", zitiert ihn die Zeitung. Feldmann wolle dabei seine politische Erfahrung und Expertise einbringen, um eine positive Veränderung zu bewirken. "Ich war schon immer Sozialist", sagte Feldmann im Gespräch mit der "Bild". "Ich möchte weiter Politik machen, nicht die bequeme Tour fahren und mich aus allem zurückziehen. Die Linken sind meinen Grundwerten von sozialer Gerechtigkeit am nächsten, sie kämpfen am konsequentesten für diese Themen."

Seinen Austritt aus der SPD hatte Feldmann bereits im Februar angekündigt. Als Grund gab er an, dass gegen seine Person eine Kampagne geführt werde. Damals hat er auch angegeben, dass er nicht vorhabe, sich einer anderen Partei anzuschließen. Er sei kein Partei-Hopper und brauche "erst mal Luft zum Atmen", zitierte ihn der "Hessische Rundfunk".