Frankfurt: Frau von OB Feldmann soll für Praktikum volles Gehalt bekommen haben

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann steht weiter in der Kritik: Seine Ehefrau soll für ein Praktikum eine ungewöhnlich großzügige Entlohnung erhalten haben.

Neue Vorwürfe gegen Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann und seine Frau: Laut einem Bericht der "Hessenschau" soll Zübeyde Feldmann ein Praktikum in einer Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gemacht haben – und dafür das Gehalt einer Erzieherin erhalten haben.

Bereits zuvor hatten Berichte über seine Frau den SPD-Politiker in Bedrängnis gebracht. Für ihre Position als Leiterin einer Kita hatte diese ein rund 1.000 Euro höheres Bruttogehalt als üblich bekommen, dazu auch einen Dienstwagen.

Wie jetzt bekannt wurde, habe sie während eines vorherigen fünfmonatigen Praktikums bei der AWO Wiesbaden einen Teilzeitvertrag erhalten, wonach sie rund 2.400 Euro im Monat bekam, inklusive Lohnnebenkosten. Die Kosten, die bei der AWO für die Praktikantin anfielen, hätten demnach in etwa dem Gehalt einer in Vollzeit arbeitenden Erzieherin entsprochen. Üblicherweise werde ein Kita-Praktikum jedoch überhaupt nicht entlohnt.

Frankfurter OB Feldmann: Vorwürfe "bodenlose Unverschämtheit"

Die neuen Vorwürfe bezeichnete OB Feldmann gegenüber dem Hessischen Rundfunk als "Unterstellung" und "bodenlose Unverschämtheit". Seine Frau habe nicht "auf der faulen Haut gelegen". "Sie hat hart für ihr Geld gearbeitet – und zwar richtig, nicht als Praktikantin", so der Frankfurter Oberbürgermeister. Seine inzwischen getrennt von ihm lebende Frau hat sich bislang nicht dazu geäußert.

Nachdem bekannt geworden war, dass Zübeyde Feldmann als Kita-Leiterin unverhältnismäßig bezahlt wurde, hatte OB Feldmann verkündet, den überhöhten Betrag an die AWO zurückzuzahlen. Dennoch ermittele die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen den Oberbürgermeister und seine Frau. Der Verdacht der Untreue stehe im Raum, außerdem gehe es um eine mögliche Vorteilsnahme im Amt.

Gehalt ohne Tätigkeit?

Auch nach dem Praktikum bezog Zübeyde Feldmann laut dem Bericht weiterhin Geld von der AWO, insgesamt 42.000 Euro zwischen November 2014 und September 2015. Wofür genau, das sei jedoch unklar. Feldmann hatte zunächst angegeben, sie habe ein Konzept für eine Kita erarbeitet. Das aber bestreitet die aufgrund des Skandals neu besetzte AWO-Führung in Wiesbaden.

Neben der überhöhten Gehälter für Zübeyde Feldmann geht es in der AWO-Affäre auch um Verträge mit der Stadt für Flüchtlingsunterkünfte sowie überhöhte Gehälter und Luxus-Dienstwagen für mittlerweile ehemalige Führungskräfte. Gegen ehemalige AWO-Funktionäre ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Betrug und Untreue.