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Sylt: Franz Ganser schließt sein Restaurant – "Das wird nicht einfach"


"Das kleine Restaurant"
Sylter Traditionslokal schließt – welche Pläne Franz Ganser jetzt hat

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.
Von Markus Krause

29.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Franz Ganser steht in der Küche seines Restaurants auf Sylt: Sie befindet sich im Keller des Gebäudes.Vergrößern des Bildes
Franz Ganser steht in der Küche seines Restaurants auf Sylt: Sie befindet sich im Keller des Gebäudes. (Quelle: Georg Supanz)

Franz Ganser schließt "Das kleine Restaurant" auf Sylt zum Monatsende. Der Gastronom geht in den Ruhestand. Ganz aufhören will er aber nicht.

Mit dem Lokal von Franz Ganser in Westerland verliert die Insel Sylt ein Stück Tradition. Insgesamt 32 Jahre lang begrüßte "Das kleine Restaurant" Gäste in der Bötticherstraße. Davor gab es den Laden bereits elf Jahre lang in der Strandstraße. Nach insgesamt 43 Jahren ist nun am 31. Oktober endgültig Schluss – das hatte der 67-jährige Betreiber kürzlich auf Facebook verkündet.

Nicht nur im Internet, sondern auch vor Ort seien die Gäste "schockiert, traurig und entsetzt" gewesen, sagt Franz Ganser im Gespräch mit t-online. "Aber sie haben auch viel Verständnis gezeigt, dass ich nach so einer langen Zeit und dem Alter entsprechend aufhöre." Andere Gründe dafür gebe es nicht.

Sylt: Entschluss von Franz Ganser stand schon lange fest

"Es hat nichts mit Corona oder der Situation der Branche zu tun. Der Entschluss stand schon seit sieben Jahren fest", sagt der 67-Jährige. 2015 habe er noch einmal groß in das Lokal investiert, eine neue Küche gebaut und zwei Jahre später den Mietvertrag um fünf Jahre bis 2022 verlängert.

Franz Ganser in seinem Lokal in der Bötticherstraße.
Franz Ganser in seinem Lokal auf Sylt. (Quelle: Georg Supanz)

Gastronom Franz Ganser

Der 67-Jährige gehört seit 40 Jahren zur Elite der deutschen Spitzenköche und bietet in seinem traditionsreichen Restaurant klassische mediterrane Küche mit modernem Touch an. Auf der Speisekarte stehen zum Beispiel Rinder-Carpaccio, Hummerrahmsuppe, Riesengarnelen sowie verschiedenste Fisch- und Fleischgerichte.

Auch Personalprobleme habe er im Vergleich zu anderen Gastronomen nur wenig. "Das liegt natürlich auch daran, dass wir uns während der Corona-Zeit gut um unsere Mitarbeiter gekümmert haben und zum Beispiel Aufschläge bezahlt haben, damit sie nicht abwandern", so Ganser.

Gastronom zwischen Wehmut und Vorfreude

Der geborene Schwabe, der im Jahr 1978 nach Sylt kam, wirkt einerseits etwas wehmütig, andererseits ist aber auch die Vorfreude auf den Ruhestand erkennbar. "Ich freue mich, die Möglichkeit zu haben, kurzfristig verreisen zu können – auch mal im Sommer. Bisher konnten wir immer nur im Winter Urlaub machen und dann sind diese Reiseziele natürlich eingeschränkt." Auch habe er zahlreiche Familienfeiern verpasst.

"Wahrscheinlich" werde er den Trubel vermissen. "Das wird nicht so einfach", sagt der 67-Jährige. Trotz seines Alters verspüre Ganser weiter einen gewissen Tatendrang und hat auch schon eine Vorstellung, wie es weitergehen soll. "Ich werde mich irgendwo engagieren, irgendetwas machen." Konkrete Pläne habe er aber noch nicht.

Noch kein Nachfolger für "Das kleine Restaurant"

Auch einen Nachfolger für das Restaurant gebe es noch nicht. Es habe mehrere Interessenten gegeben, aber die seien alle abgesprungen. "Sie wollten das Wagnis nicht eingehen, das angesichts von steigenden Preisen, Inflation und Personalmangel herrscht." Ein letzter Interessent sei nun noch verblieben. "Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich aufhöre."

Für Menschen, die auf Sylt in der Branche starten wollen, hat der erfahrene Gastronom einige Ratschläge: "Man braucht auf jeden Fall Durchhaltevermögen. Und man muss Biss haben. Außerdem sollte man an sich selber glauben." Auch seien Kontakte von Vorteil, um zum Beispiel Mitarbeiter zu bekommen.

Bevor es für Franz Ganser endgültig vorbei ist, soll es am 1. November noch eine Abschiedsparty geben. "Eingeladen sind alle Gäste, Freunde, Kollegen, Geschäftspartner, ehemalige Mitarbeiter. Alle, die irgendwann mal etwas mit dem Laden zu tun hatten." Diese können sich auf Getränke und ein kleines "Flying Buffet" freuen.

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch mit Franz Ganser auf Sylt
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