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In Hamburg wird der bundesweite Warntag 2022 besonders laut


Übung für den Katastrophenfall
In Hamburg wird der Warntag besonders laut

Von dpa, aby

07.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Warntag 2020: Der Probealarm sollte die Bevölkerung vor dem Katastrophenfall warnen.Vergrößern des BildesMit dem bundesweiten Warntag soll der Katastrophenfall geprobt werden. (Quelle: imago-images-bilder)
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Am Donnerstag findet der zweite Warntag statt. In Hamburg geht man über die bundesweiten Maßnahmen noch hinaus.

Wer ein relativ neues Smartphone besitzt und mehrere Warn-Apps installiert hat, könnte an diesem Donnerstag um 11.00 Uhr aufschrecken, wenn es gleich mehrfach klingelt, trötet und piepst. Wer ein sehr altes Handy hat oder gar kein Mobiltelefon, wer sich in einer ländlichen Region ohne Warnsirenen aufhält und weder Radio noch Fernseher eingeschaltet hat, bekommt dagegen vielleicht gar nichts mit vom zweiten bundesweiten Warntag. In Hamburg sollte der Probealarm vor allem entlang der Elbe nicht zu überhören sein.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Warntag:

Was bedeutet die Warnung?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) löst um 11.00 Uhr in ganz Deutschland einen Probealarm der höchsten Warnstufe 1 aus. Da es sich nur um einen Test handelt, müssen die Menschen, die diese Warnung empfangen, nichts tun. Um 11.45 Uhr kommt dann die Entwarnung.

Was passiert am Warntag in Hamburg?

Auch Hamburg beteiligt sich am bundesweiten Warntag und löst zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes um 11 Uhr die Sturmflutsirenen aus. Das Sirenensignal – ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton – bedeutet: "Es besteht eine Gefahr! Informieren Sie sich!" Um 11:45 Uhr soll dann die Entwarnung mit einem einminütigen Dauerton folgen.

Sirenen gibt es nach Angaben der Stadt derzeit vor allem in der Nähe der Elbe in den Bezirken Altona, Hamburg-Mitte einschließlich Wilhelmsburg und Finkenwerder, im Bezirk Bergedorf und den Vier- und Marschlanden, sowie im Bezirk Harburg. Das Sirenennetz werde derzeit weiter ausgebaut.

Wann wird im Ernstfall die Warnstufe 1 ausgelöst?

Mit der höchsten Warnstufe wird die Bevölkerung in einer bestimmten Region nur dann alarmiert, wenn akute Gefahr droht, etwa durch hochgiftiges Gas, das nach einem Unfall in einer Industrieanlage austritt, oder durch eine Sturmflut. Warnstufe 2 bedeutet, es droht eine ernste Gefahr, beispielsweise durch abbrechende Äste oder herumfliegende Dachschindeln bei einem sehr starken Sturm. Warnstufe 3 weist auf ein Ereignis hin, das den normalen Tagesablauf beeinträchtigen kann, wie etwa Glättegefahr.

Auf welchem Weg wird gewarnt?

Auf verschiedenen Kanälen: Die Warnungsmitteilung kommt über Radio und Fernsehen, über Warn-Apps wie NINA oder Katwarn. Sie wird auf Stadtinformationstafeln zu lesen sein. Zusätzlich werden Sirenen, Lautsprecherwagen, die Infosysteme der Deutschen Bahn und erstmals auch das Cell-Broadcast-Verfahren genutzt.

Wie funktioniert Cell Broadcast?

Dabei geht eine Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist, Empfang hat und mit einer aktuellen Software läuft. Das geschieht automatisch. Niemand muss sich anmelden. Die Nachricht hat maximal 500 Zeichen. Grafiken können nicht verschickt werden. Ohne die erforderlichen Updates funktioniert Cell Broadast allerdings nicht. Auch bei etlichen älteren Modellen wird keine Warnmitteilung ankommen.

Cell Broadcast hat den Vorteil, dass man gleichzeitig alle Handys ansteuern kann, deren Besitzer sich zum Zeitpunkt der Warnung in einer bestimmten Funkzelle aufhalten - und zwar, ohne dass die warnende Behörde dafür die Nummer und ihre Besitzer kennen muss.

Wer löst am Warntag den Probealarm aus?

Die Warnungen über die NINA-App, die Cell-Broadcast-Nachrichten und die Warnungen über die Signaltafeln in den Städten werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn direkt ausgelöst. Bei den Warnhinweisen, die über Radio, Fernsehsender und bei der Deutschen Bahn kommen, geht vom BBK jeweils eine Information an die Verantwortlichen dort, die dann selbst veranlassen, dass die Test-Warnung im Programm angesagt wird beziehungsweise als Mitteilung an die Fahrgäste geht.

Und im Ernstfall?

Das hängt davon ab, welches Gebiet betroffen ist und wovon die Gefahr ausgeht. Generell gilt: im Kriegsfall trägt das BBK in Abstimmung mit anderen Einrichtungen des Bundes die Verantwortung. Um den Katastrophenschutz in Friedenszeiten kümmern sich die Länder und Kommunen.

Wird in meiner Nachbarschaft eine Sirene heulen?

Vielleicht. Das hängt davon ab, ob es in der Nähe noch oder wieder eine funktionstüchtige Sirene gibt. Das BBK bemüht sich zwar, ein sogenanntes Warnmittelkataster zu erstellen - also eine Karte, auf der alle Sirenen und in Zukunft auch andere Warnmittel verzeichnet sind. Doch abgeschlossen ist dieser Prozess noch nicht. Bekannt ist aber, dass die Länder dem Bund, der die Installation und Reparatur von Sirenen finanziell fördert, bislang rund 35.000 Sirenen gemeldet haben.

Was soll man tun, wenn die Sirene heult?

Im Ernstfall sollte man sich, wenn per Sirene gewarnt wird, aktiv um Informationen bemühen - beispielsweise das Radio einschalten.

Was ist der Sinn des Warntages?

Die Verantwortlichen für den Bevölkerungsschutz wollen herausfinden, wie gut der Warn-Mix funktioniert, über den auf den verschiedenen Kanälen möglichst alle Menschen erreicht werden sollen. Präzise Warnungen seien wichtig, damit sich Menschen auch selbst schützen können, sagt BBK-Präsident Ralph Tiesler. Es gehe nicht darum, Panik zu verbreiten, sondern handlungsfähig zu bleiben. Dazu gehöre im Ernstfall auch, Nachbarn, Freunde und Verwandte zu informieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • hamburg.de: Bundesweiter Warntag – auch Hamburg beteiligt sich
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