Bahnstreik Hamburg: Zu viele Menschen drängen sich in ICE nach Köln

Das Streikende der Bahn konnten zahlreiche Passagiere in Hamburg offenbar nicht abwarten. Bei der Abfahrt eines ICE musste fast die Polizei anrücken.

In einem ICE, der am Freitagmittag vom Hamburger Hauptbahnhof abfahren wollte, ist es kurz vor Streikende zu tumultartigen Szenen gekommen. Der ICE 201 habe am Hauptbahnhof mehr als 20 Minuten warten müssen, ehe er seine Fahrt fortsetzen konnte, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage von t-online. Der Grund sei eine Überbesetzung gewesen. Zunächst hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet.

Planmäßige Abfahrtszeit des ICE, der über Köln nach Basel fährt, sei laut des Bahnsprechers 12.45 Uhr gewesen. Wegen des bundesweiten Bahnstreiks im Nah- und Fernverkehr, der bis 13 Uhr andauerte, hätten jedoch zahlreiche Passagiere versucht, mit diesem Zug zu reisen. Laut "Abendblatt" standen die Fahrgäste dicht gedrängt in den Gängen.

Hamburg Hauptbahnhof: 200 Reisende müssen ICE nach Köln verlassen

"Wir mussten rund 200 Reisende ohne Reservierungen bitten, auf andere Verbindungen auszuweichen", sagte der Bahnsprecher t-online. Dadurch habe sich die Abfahrt um 26 Minuten verzögert, sagte der Bahnsprecher.

Dabei drohte die Bahn laut "Hamburger Abendblatt" über Lautsprecheransagen auch damit, die Polizei zu rufen. Dies sei ein normaler Vorgang, wenn es Sicherheitsbedenken gebe oder Zugbegleiter die Situation nicht regeln könnten, erklärte der Sprecher weiter. Schließlich hätten sich die Reisenden jedoch dazu bereiterklärt, auszusteigen und eine spätere Verbindung zu nehmen.

Wie der Bahnsprecher weiter sagte, habe es während der Halte in Bremen und Osnabrück ähnliche Vorfälle gegeben. Auch hier seien Reisende ohne Reservierung gebeten worden, aus dem Zug auszusteigen und Alternativen zu nutzen.