Kreis Stade: Zug rammt Fahranfängerin an Bahnübergang

Dramatischer Unfall im Landkreis Stade: Eine junge Frau wurde in ihrem Auto von einem Zug getroffen. Offenbar hatte sie großes Glück.

In der Gemeinde Deinste im Landkreis Stade ist eine Autofahrerin mit einem Regionalzug zusammengestoßen. Wie ein Reporter vor Ort berichtete, saß eine 18-jährige Fahranfängerin am Steuer, als sie am Dienstag um kurz vor 19 Uhr offenbar die Bahn übersah.

Am unbeschrankten Bahnübergang am Loher Weg war der Regionalzug zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 50 km/h schnell, wie ein Polizeisprecher t-online sagte. Vermutlich habe die Frau den von rechts herannahenden Zug nicht gehört und auch Licht- und Tonwarnsignalen nicht wahrgenommen.

Unfallopfer in Wrack eingeklemmt

Die Bahn traf den Pkw mit großer Wucht, Aufnahmen des Wracks zeigen ein praktisch vollständig deformiertes Auto. Es wurde von dem Zug mehrere Meter weit mitgeschleift.

Um 18.54 Uhr ging bei der Feuerwehr der Notruf ein. Wie der Reporter berichtete, kamen 120 Retter an den Einsatzort. Sie holten die im Wrack eingeklemmte Frau aus dem Auto und sicherten die Unfallstelle.

Strecke liegt weitgehend brach, aber soll reaktiviert werden

Der Polizeisprecher: "Die Frau hatte, wie es scheint, großes Glück." Sie sei nach aktuellem Stand zwar schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt worden.

Der Regionalzug hatte keine Passagiere an Bord. Die Bahn war auf dem Weg in Richtung Bremervörde, wo es ein Bahnbetriebswerk gibt. Die Strecke zwischen Stade und Bremervörde liegt seit Jahren weitgehend brach, aktuell wird sie jeden Tag nur von einer Handvoll Züge genutzt, beispielsweise für Überführungsfahrten oder im Güterverkehr.

Anfang Juni hatten die Verkehrsbetriebe Elbe-Weser jedoch mitgeteilt, dass ab sofort Maßnahmen zur Reaktivierung der fast 125 Jahre alten Traditions-Eisenbahnstrecke beginnen sollten. Wenn alles glatt gehe, könne sie möglichweise schon 2026 wieder für den regulären Personenverkehr frei sein.