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Sylt: Schaf "Pulli" erhält Peta-Negativpreis – Unternehmen reagiert


Sylter Schafbetrieb
"Pulli" regt Tierschützer auf – Unternehmen reagiert deutlich

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.
Von Markus Krause

Aktualisiert am 08.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der junge Schafsbock "Pulli": Um seinen Namen gibt es jetzt viel Wirbel.Vergrößern des Bildes
Der junge Schafbock "Pulli": Um seinen Namen gibt es jetzt viel Wirbel. (Quelle: Sheep of Sylt)

Ein Wollgeschäft auf Sylt wirbt mit einem Schafbock, der ein geflecktes Fell – einen "Pulli" – hat. Was süß klingt, findet die Tierrechtsorganisation Peta gar nicht lustig.

Die Tierrechtsorganisation Peta hat dem Sylter Wollgeschäft "Sheep of Sylt" den Negativpreis "Speziesismus des Monats" im Juni verliehen. Der Betrieb wirbt mit einem Schafbock, der wegen seines gefleckten Fells "Pulli" genannt wird. Peta kritisiert, dass das Tier nach einem Produkt benannt wird, für das seine Art leidet und stirbt.

Schafe werden laut Peta für die Wollproduktion qualvoll gezüchtet, geschoren und getötet. Die meisten Schafe werden schon als Lämmer für Fleisch geschlachtet, die anderen, wenn sie keine Wolle mehr liefern können. Die Tiere haben zudem Probleme mit Hitze, Juckreiz und Krankheiten. "Pulli" soll dagegen weiter für die Ausbeutung seiner Spezies werben.

Peta wirft "Sylt of Sheep" Ausbeutung ihrer Schafe vor

"Ein junges Schaf 'Pulli' zu nennen, dessen Art für Wolle ausgebeutet wird, ist nicht nur besonders zynisch, sondern auch speziesistisch", so Johanna Fuoß, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei Peta. "Wir fordern die Halter dazu auf, nicht nur 'Pulli' die grausame Tötung im Schlachthaus zu ersparen, sondern jedem einzelnen Tier in der Herde."

Speziesismus beschreibt eine Form der Diskriminierung von empfindungsfähigen Tieren aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Der Mensch werde hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Tiere würden zu Forschungsobjekten, Nahrungsmitteln, Bekleidungsmaterial oder Spielzeug herabgestuft. Dabei könnten sie alle Freude und Leid empfinden und hätten daher ein Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit wie Menschen.

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"Sheep of Sylt" reagiert: Anschuldigungen sind falsch

Das Unternehmen "Sheep of Sylt" weist die Vorwürfe von Peta zurück und verteidigt seinen Namen für das Schaf. "Pulli hat seinen Namen dadurch erhalten, dass seine natürliche Fellzeichnung aussieht, als hätte er einen Pullover an. Diese besondere Zeichnung ist eine Laune der Natur und purer Zufall", heißt es in einer Stellungnahme.

Das Unternehmen betont auf Anfrage von t-online, dass es keine qualvolle Schafzucht betreibe und keine Schafe ausbeute. Es handele sich um einen landwirtschaftlichen Bio-Betrieb, der die Schafe für den Küsten- und Deichschutz halte. Die Schafe würden das gesamte Jahr auf den Deichen und Weiden der Insel laufen und bekämen das Rundum-Sorglos-Paket. Die Schur sei für die Tiere notwendig und verlaufe ohne Verletzungen oder Stress.

Die Wolle sei zudem kein begehrter Rohstoff für die Textilindustrie, sondern werde in Deutschland zu großen Teilen entsorgt. Die meisten Kleidungsstücke würden heute aus Kunstfasern hergestellt. "Alles in allem entsprechen die Anschuldigungen der Peta absolut nicht der Wahrheit!", sagt Schäferin Daniela Petersen.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung von PETA Deutschland e.V. vom 6. Juli 2023
  • Schriftliche Anfrage bei "Sheep of Sylt"
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