Ostsee: Feuerquallen-Alarm sorgen für 40 Verletzte – heftige Schmerzen

In der Lübecker Bucht sorgen Quallenfelder für viele Verletzte. Badenden drohen heftige Schmerzen.

An der Ostsee gibt es derzeit ein Problem mit Feuerquallen. Wie der NDR unter Berufung auf die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) berichtet, wurden allein in Timmendorfer Strand schon 40 Verletzte registriert.

Auch in Scharbeutz und Niendorf seien Badende Opfer der Tentakel geworden, die beim Menschen verbrennungsartige, schmerzhafte Hautverletzungen hervorrufen können. Der Grund sei auflandiger Wind gewesen. Am Wochenende habe er Quallenfelder in die Lübecker Bucht gedrückt.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Mittlerweile hat der Wind laut DLRG gedreht. Das entspannt dem NDR-Bericht zufolge die Lage derzeit wieder ein bisschen.

Quallenplage an der Ostsee: Klimawandel und Überfischung

Dass es mehr Quallen als sonst gibt, führen Experten auf den Klimawandel zurück. In wärmeren Wasser könnten sich die Tiere länger fortpflanzen, sagte die Meeresbiologin Chandra Simanowsky laut NDR.

Als Grund gilt der hohe Nährstoffeintrag, der das Planktonwachstum und damit auch die Vermehrung der Quallen fördert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Aber auch Überfischung spiele eine Rolle: "Wenn weniger Fische da sind, dann haben die Quallen mehr Nahrung", zitierte der Sender die Expertin.

Rasierschaum hilft gegen Feuerquallen

An den bis zu 20 Meter langen Tentakeln der etwa tellergroßen Feuerquallen sitzen Nesselkapseln. Kommt man dagegen, brennt und juckt die Haut. Dann gilt es, die Nesselkapseln so schnell wie möglich loszuwerden. Man solle aber keinesfalls versuchen, sie mit Süßwasser abzuspülen, heißt es. Dadurch könnten noch intakte Nesselkapseln aufplatzen, was den Schmerz vergrößere.

Um die Nesselkapseln erfolgreich zu entfernen und das Brennen zu lindern, könne man Rasierschaum benutzen, sagte ein DLRG-Mitarbeiter. Er schabe ihn dann nach kurzer Einwirkzeit mit einem Holzspatel wieder ab. Eine Frau am Strand sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie habe für solche Fälle immer eine Reisegröße Rasierschaum dabei und eine alte EC-Karte.