Elbe und Alster sind beliebte Ausflugsorte in Hamburg. Die Verlockung, an heißen Tagen, schwimmen zu gehen, ist groß. Ist das ratsam oder doch gefährlich?
Mal eben kurz ins Wasser springen und sich eine Abkühlung holen. Alster und Elbe machen das theoretisch in Hamburg möglich. Zwar ist es nicht offiziell verboten, doch warnen Behörden eindringlich vor einem Badegang in den öffentlichen Gewässern.
Strömungen, Strudel, Bauwerke im Wasser, gesundheitliche Bedenken – gleich mehrere Gefahren kommen zusammen, wenn man in die Alster oder die Elbe springt.
Hamburger Umweltbehörde: Besser nicht Baden
Den Empfehlungen der Hamburger Umweltbehörde zufolge, sollte man besser am Ufer bleiben: "Vom Baden in der Alster ist aus vielen Gründen abzuraten", heißt es in einer Broschüre. Weil ungeklärte Abwässer in die Alster und Kanäle gelangen könnten, sei die Wasserqualität mangelhaft. Außerdem bestünde die Gefahr von Blaualgen, die bei Hautkontakt oder gar Verschlucken gesundheitsgefährdend sein können. Das gilt sowohl für den Menschen als auch für Hunde.
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Um sich selbst und andere nicht unnötig zu gefährden, rät die Polizei Hamburg davon ab, von Brücken zu springen. In ihrer Kampagne "#AlsterFürAlle" klärt sie die Öffentlichkeit darüber auf, wie sich Menschen auf und am Wasser verhalten sollen.
Feuerwehr Hamburg: Die Elbe gleicht einer Autobahn
Sowohl auf der Elbe als auch auf der Außenalster ist reger Schiffsverkehr an der Tagesordnung. Im Interview mit dem NDR vergleicht Jan Ole Unger von der Feuerwehr Hamburg den Betrieb auf der Elbe mit dem einer Autobahn. Hinzu kämen die starken Wasserkräfte. Bei einer Stromgeschwindigkeit von bis zu sieben Kilometern pro Stunde treibe ein Körper zwei Meter pro Sekunde.
Wird man unerwarteterweise von der Strömung mitgerissen, "sollte man sich nur in Strömungsrichtung fortbewegen, auch wenn dies der längere Weg zum Ufer ist", schreibt die DLRG auf ihrer Website. Andernfalls würde man zu schnell ermüden.
Hamburg: Achtung bei Kindern und älteren Personen
Kinder sollten prinzipiell nur mit den Füßen in das Wasser gehen – und maximal eine Armlänge von den Eltern entfernt. Erst im Mai dieses Jahres stürzte ein Junge in die Elbe und musste anschließend ins Krankenhaus. Hier lesen Sie mehr darüber.
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Die Polizei rät zudem in einem Facebook-Beitrag, auf ältere Menschen zu achten: "Gerade Menschen mit höheren Alter oder mit Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen sind besonders anfällig für einen Kälteschock und sollten nur unter Aufsicht in kalten Gewässern schwimmen gehen."
Stand-up-Paddeln oder Bootfahren hingegen bieten sicherere Möglichkeiten, das Wasser zu genießen. Dabei soll man Abstand von Brutplätzen bewahren. Die Polizei Hamburg weist außerdem darauf hin, die Promillegrenze sowie das Rechtsfahrgebot zu beachten.
Hamburg: Hier ist Baden unproblematisch
Die Hamburger Umweltbehörde hat eine Liste an Gewässern zusammengestellt, in denen das Schwimmen unproblematisch ist. Auf ihrer Website aktualisiert sie regelmäßig die Daten zur Wasserqualität.
Aus der Übersicht geht hervor, dass der Boberger See sowie die verschiedenen Sommerbäder in Duvenstedt, Farmsen, Ostende und Volksdorf unproblematisch sind. Hingegen ist das Baden im Eichbaumsee an der Badestelle Nord verboten. Was zu tun ist, um Ertrinkungsfälle zu verhindern, können Sie hier nachlesen.
- hamburg.de: "#AlsterFürAlle"
- ardmediathek.de: "Baden in der Elbe extrem gefährlich", NDR-Beitrag vom 6. Juni 2023
- ndr.de: "Badeunfälle - Wie schüzte ich mich vorm Ertrinken?"
- facebook.de: "Achtung vor Badeunfällen", Beitrag der Polizei Hamburg vom 12. Juli 2023
- hamburg.de: "Die Hamburger Badegewässer - Untersuchungsergebnisse 2023"