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Geiselnahme am Flughafen Hamburg: Ex-Frau zeigte Entführer mehrfach an


Drama am Flughafen Hamburg
Neue Details: Ex-Frau zeigte Geiselnehmer mehrfach an

Von dpa
Aktualisiert am 06.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Hamburger FlughafenVergrößern des BildesDer Geiselnehmer (l.) kniet mit seinem Kind auf dem Boden – ein Polizeibeamter bringt eine Decke. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa/dpa-bilder)
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Ein 35-Jähriger nahm seine Tochter als Geisel und legte für mehr als 18 Stunden den Hamburger Flughafen lahm. Inzwischen sind weitere Details bekannt geworden.

Zu der Tat, bei der ein 35-Jähriger am Samstag seine vierjährige Tochter entführt und mit ihr auf das Rollfeld des Hamburger Flughafens gefahren ist, sind weitere Details bekannt geworden.

Der Vater des Kindes sei im Frühjahr 2023 zu einer Geldstrafe von 3.600 Euro wegen Entziehung Minderjähriger verurteilt worden, sagte Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, der Nachrichtenagentur dpa. Der Mann habe das Mädchen im März 2022 in seine Heimat, die Türkei, mitgenommen. Die Mutter habe Anzeige erstattet, dann aber zunächst versucht, auf anderem Wege die Sache zu regeln. Zunächst sei das Verfahren daher eingestellt worden.

Entführer hatte kein Sorgerecht mehr

Am 2. September 2022 habe die Frau dann noch einmal Anzeige erstattet, sagte der Behördensprecher. Zuvor hatte im Juli das Familiengericht des Amtsgerichts Stade dem Vater die elterliche Sorge entzogen und das Sorgerecht allein der Mutter übertragen. Die Frau holte ihre Tochter demnach am 17. September aus der Türkei ab und brachte sie zurück nach Deutschland. Der Strafrahmen für die Entziehung Minderjähriger liegt zwischen einer Geldstrafe und bis zu fünf Jahren Haft.

Zeuge von Kindesentführung: Mutter wollte Auto stoppen

Vor der 18-stündigen Geiselnahme versuchte die Mutter laut einem Zeugen verzweifelt, ihren Ex-Partner zu stoppen. Die Frau habe auf der Straße geschrien und probiert, sein Auto anzuhalten, sagte in Stade ein Nachbar der Mutter der dpa. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Familie des Geiselnehmers ist dem Jugendamt des Landkreises Stade bekannt. "Nähere Hintergründe können wir aus Gründen des Sozialdatenschutzes und aus Rücksicht auf das Kindeswohl an dieser Stelle nicht mitteilen", sagte ein Behördensprecher der dpa.

Der Täter war laut Polizei nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in einem Untersuchungsgefängnis untergebracht worden. Dabei seien Beweismittel sichergestellt, der Mann sei erkennungsdienstlich behandelt und ihm Blut entnommen worden, erklärte ein Polizeisprecher dazu.

Flughafen wieder im Normalbetrieb

Wenige Stunden nach dem unblutigen Ende der Geiselnahme war der Flughafen am Montagmorgen wie geplant in den Normalbetrieb gestartet. Gegen 6 Uhr hatten die ersten Maschinen in Richtung Lissabon und Frankfurt am Main abgehoben, wie aus dem im Internet veröffentlichten Flugplan hervorging.

Im Anschluss sollten weitere Maschinen eng getaktet folgen. Bereits am Sonntag war der Flugbetrieb nach dem Ende des Polizeieinsatzes gegen 17.30 Uhr wieder angelaufen. Bis Betriebsende war es noch zu Streichungen und Verzögerungen gekommen.

Bund setzt auf Aufklärung

Die Bundesregierung setzt nach der Geiselnahme auf dem Gelände des Hamburger Flughafens auf eine Aufklärung des Vorfalls durch die örtlichen Behörden. Grundsätzlich seien die deutschen Flughäfen sehr sicher, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin.

Zugleich würden jeder Vorfall und jede mögliche Gefahr sehr ernst genommen, und man stehe mit Betreibern und Behörden dazu in engem Austausch, machte ein Sprecher des Verkehrsministeriums deutlich. Solche Vorfälle seien zudem Anlass, Sicherheitskonzepte zu hinterfragen, erläuterte eine Sprecherin des Innenministeriums.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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