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Prozess in Hamburg: Mann unter Drogen gesetzt, missbraucht, getötet


Grausaume Tat in Hamburg
28-Jähriger unter Drogen gesetzt, missbraucht, getötet – Prozessbeginn

Von dpa
Aktualisiert am 17.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Die Außenansicht zeigt ein Wohngebäude, in dem die Polizei bei einer Wohnungsdurchsuchung eine Leiche gefunden hat: Ein Mann muss sich nun in Hamburg dafür verantworten.Vergrößern des BildesDie Außenansicht zeigt ein Wohngebäude, in dem die Polizei bei einer Wohnungsdurchsuchung eine Leiche gefunden hat: Ein Mann muss sich nun in Hamburg dafür verantworten. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa-bilder)
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Am Hamburger Landgericht muss sich ein Mann wegen Mordes, Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Offenbar war das nicht seine erste Tat.

Er soll einen Mann im September 2019 unter Drogen gesetzt, sexuell missbraucht und ermordet haben: Am Landgericht Hamburg beginnt am heutigen Freitag der Prozess gegen einen 46-Jährigen. Der Mann, der die italienische und die französische Staatsbürgerschaft besitzt, muss sich wegen Mordes, Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Angeklagte bestreitet die Tat. In seiner Wohnung in der Hamburger Neustadt hatten die Ermittler im Januar die stark verweste Leiche eines 28-Jährigen gefunden – fast vier Monate nach dem Verschwinden des Brasilianers. Das Gericht hat insgesamt 19 Verhandlungstermine anberaumt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die beiden Männer in der Nacht zum 22. September 2019 gemeinsam eine private Geburtstagsfeier besucht. Anschließend soll der 46-Jährige den 28-Jährigen dazu überredet haben, noch mit in seine Wohnung zu kommen. Dort bot er dem Brasilianer laut Anklage ein Getränk an, dem er eine potenziell tödliche Menge Ecstasy-Amphetamin-Mischung zugefügt hatte. Schließlich soll er den Betäubten im Schlafzimmer sexuell missbraucht haben.

Weil der sich aber wehrte, sei der Angeklagte gewalttätig geworden. Der junge Mann starb schließlich kurze Zeit später entweder an der Drogen-Überdosis oder der körperlichen Gewalt. Die Tat kam ans Licht, weil Ermittler nach dem vermissten Brasilianer suchten. Hinweise führten zu dem 46-Jährigen, der in der Alten- und Krankenpflege tätig war und seit 2015 in Deutschland lebte.

Opfer galt vier Monate lang als vermisst

Die Leiche des Opfers lag in der Wohnung im Gästezimmer unter einer Matratze. Sie war nach Angaben eines Gerichtssprechers mit Sand bedeckt und mit Säcken umhüllt. In früheren Vernehmungen soll der Angeklagte angegeben haben, er sei in der betreffenden Nacht aufgewacht und habe den Toten gefunden, der eine Überdosis Drogen genommen habe. Aus Angst habe er nicht die Polizei informiert. Das Opfer lebte seit 2016 in Deutschland, arbeitete bei einem IT-Dienstleister. Mehrere Menschen meldeten den Mann Ende September als vermisst.

Dem 46-Jährigen wird noch ein zweiter Fall vorgeworfen. In der Nacht zum 14. Juli 2018 soll er bei einer Open-Air-Party einem Mann ein Getränk mit K.o.-Tropfen gegeben haben, den Bewusstlosen sexuell missbraucht und davon Fotos und Videos gemacht haben. Als er das Opfer mit dem Material erpressen und zu einer weiteren Nacht zwingen wollte, ging der Mann zur Polizei. Er und die Schwester des Getöteten sind nach Angaben des Gerichtssprechers Nebenkläger in dem Prozess.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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