Fünf Haftbefehle 140 Beamte bei Razzia gegen Betrug mit Corona-Hilfen
In Hamburg und Berlin ist Beamten der Polizei ein Schlag gegen organisierte Kriminalität gelungen. Bei einer Razzia wegen Betruges mit Corona-Hilfen wurden fast 20 Objekte durchsucht.
In einem Ermittlungsverfahren haben Polizei und Staatsanwaltschaft Hamburg Subventionsbetrug mit Corona-Hilfen in Millionenhöhe aufgedeckt. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung hervor.
Im Rahmen der Ermittlungen wurden Verfahren gegen 15 mutmaßlich beteiligte Personen eröffnet. 140 Polizisten waren an den Ermittlungen und 18 Durchsuchungen in Hamburg und Berlin beteiligt, heißt es. Fünf der Verdächtigen befinden sich bereits in Untersuchungshaft.
Embed
Hamburg: Anzahl der widerrechtlichen Anträge noch unklar
Laut Bericht der Beamten sollen sich die vier Hauptbeschuldigten zusammengeschlossen haben. Mit weiteren Beteiligten sollen sie dann Anträge für die Förderung durch Corona-Überbrückungshilfen gestellt haben, ohne einen Anspruch auf die gewährten Subventionen gehabt zu haben. Die genaue Anzahl der Anträge ist derzeit noch unklar. Zwischen Januar 2021 und September 2021 sollen so aber mindestens 31 Anträge gestellt worden sein.
Dem fünften Angeklagten wird vorgeworfen, in mindestens 20 Fällen als prüfender Dritter Anträge gestellt zu haben. Drei weiteren Männern wird zur Last gelegt, für die Antragstellung, die Fälschung von Dokumenten für die eingesetzten Gesellschaften sowie für die Betreuung der beauftragten Geschäftsführer zuständig gewesen zu sein. Für Strohgeschäftsführer und Geldtransporte wurden mutmaßlich sechs Heranwachsende eingesetzt. Insgesamt 6,4 Millionen Euro soll die Bande so erschlichen haben.
Teure Gegenstände sichergestellt
Bei den Wohnungsdurchsuchungen haben die Beamten über zehn Kartons mit Unterlagen und eine mittlere zweistellige Anzahl von Datenträgern (Mobiltelefone, PC und Speicherkarten) sichergestellt.
Weiterhin wurden etwa 100.000 Euro Bargeld, ein PKW "Mercedes GLE 350 coupé", ein Motorrad "Big Dog Motorcycles-Bulldog", mehrere Rolex-Uhren, Schmuck und 20 hochwertige Luxusmarkenhandtaschen sichergestellt. Außerdem wurden 25 Bankkonten gepfändet und Arresthypotheken betreffend ein Grundstück und fünf Eigentumswohnungen erwirkt.
- Polizei und Staatsanwaltschaft Hamburg: Gemeinsame Pressemitteilung vom 11. November