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Vor Bund-Länder-Runde: Tschentscher erwartet Einschränkungen


Hamburg
Vor Bund-Länder-Runde: Tschentscher erwartet Einschränkungen

Von dpa
20.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Peter TschentscherVergrößern des BildesPeter Tschentscher (SPD) sitzt im Rathaus in der Hamburger Bürgerschaft. (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Angesichts hoher Corona-Zahlen und der neuen Omikron-Variante erwartet Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher eine weitere Verschärfung der Regeln zur Eindämmung der Pandemie. Er erwarte, dass die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag "den Empfehlungen der Expertenkommission folgt und Kontaktbeschränkungen für Geimpfte beschließt - auch schon vor den Feiertagen", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

"Für die Geimpften gehe ich davon aus, dass bei privaten Zusammenkünften eine Begrenzung auf zehn bis 20 Personen beschlossen wird." Für Ungeimpfte bestünden bereits umfassende Kontaktbeschränkungen. Auch auf Clubs und Diskotheken könnten wieder harte Zeiten zukommen. Tschentscher zufolge sollen Tanzveranstaltungen untersagt werden.

"Wenn Maßnahmen in der Pandemie nötig sind, ist es immer besser, sie früher zu ergreifen als später", sagte er. Die neue Omikron-Variante mache schnelles Handeln erforderlich. "Diese Variante kann sich sehr schnell ausbreiten. Das liegt daran, dass sie sehr ansteckend ist und die Impfung gegen Omikron schwächer wirkt als gegen die bisherigen Varianten." Durch Auffrischungsimpfungen werde der Schutz gegen Omikron deutlich erhöht. "Der Bund muss deshalb den erforderlichen Impfstoff beschaffen und bereitstellen, damit wir die Auffrischungsimpfungen beschleunigen können."

Wie die Expertenkommission geht auch Tschentscher davon aus, dass durch eine erhöhte Zahl an Erkrankten und Quarantänefällen infolge der Omikron-Variante personelle Engpässe drohen könnten - auch bei Polizei und Feuerwehr. "Für die sogenannte kritische Infrastruktur brauchen wir Notfallpläne, die es in Hamburg auch schon gibt, die aber mit Blick auf die aktuelle Situation angepasst werden", sagte er.

Die Omikron-Variante könnte nach Ansicht des Virologen Adam Grundhoff vom Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) inzwischen bereits für einen erheblichen Teil der Neuinfektionen in Hamburg verantwortlich sein. In 149 vom 29. November bis zum 5. Dezember untersuchten Proben sei die Variante in vier Fällen nachgewiesen worden, was zwar nur einem Anteil von 2,7 Prozent entspreche, sagte Grundhoff dem "Hamburger Abendblatt". Seitdem seien aber zwei Wochen vergangen. Lege man eine Verdopplung alle drei Tage zugrunde, könnte der Anteil von Omikron bei den Neuinfektionen aktuell in Hamburg geschätzt bereits bei 30 bis 40 Prozent liegen.

Grundhoff verantwortet ein Überwachungssystem, mit dem frühzeitig neue Varianten von Sars-CoV-2 in der Hansestadt erfasst werden sollen. Dafür untersuchen die Forschenden pro Woche bis zu 200 repräsentativ ausgewählte Proben von Corona-Fällen mit der PCR-Methode; anschließend werden positive Befunde durch eine Sequenzierung bestätigt.

Die Corona-Inzidenz sank derweil am Montag leicht. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche mit 308,5 an. Am Sonntag hatte der Wert 314,4 betragen, eine Woche zuvor 259,8. Deutschlandweit stieg die Inzidenz laut Robert Koch-Institut (RKI) am Montag leicht auf 316, nach 315,4 am Vortag.

Die Gesundheitsbehörde meldete 510 bestätigte Neuinfektionen, 83 weniger als am Sonntag und 112 weniger als vor einer Woche. Damit haben sich seit Februar 2020 in der Hansestadt nun mindestens 129.370 Menschen infiziert. 112.000 davon gelten nach RKI-Schätzung als genesen. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus in Hamburg gestorben sind, blieb bei 1953.

Die Hospitalisierungsrate lag laut RKI in Hamburg am Montag bei 3,13. Bundesweit sind demnach binnen sieben Tagen 4,73 Corona-Patienten je 100.000 Einwohner in ein Krankenhaus aufgenommen worden. Der Wert ist zentral für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

78,5 Prozent der Hamburger sind dem RKI zufolge mindestens einmal geimpft, als vollständig geimpft gelten 76,1 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten in Hamburg bisher 26,2 Prozent der Menschen.

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