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Hamburg weitet Unterbringungskapazitäten für Flüchtlinge aus


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Hamburg weitet Unterbringungskapazitäten für Flüchtlinge aus

Von dpa
10.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Ukraine-Konflikt - Flüchtlinge in HamburgVergrößern des BildesZahlreiche Geflüchtete stehen in einer Schlange zur Registrierung am Ankunftszentrum Rahlstedt. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Angesichts eines Flüchtlingszustroms von historischem Ausmaß weitet Hamburg seine Unterbringungskapazitäten noch in diesem Monat deutlich aus. Zugleich äußerte Innensenator Andy Grote (SPD) am Donnerstag die Hoffnung, dass schon an diesem Freitag eine bundesweite Verteilung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge erfolgen könne. Gemessen an der Einwohnerzahl habe Hamburg bereits deutlich mehr Flüchtlinge aufgenommen als andere Bundesländer.

Bis Ende des Monats sollen in der Stadt 2000 weitere Plätze zur Unterbringung geschaffen werden. 1000 neue Plätze sollen allein bis Ende kommender Woche auf dem Parkplatz Braun an der Schnackenburgallee am Volksparkstadion entstehen. Die vorbereitenden Arbeiten für die Wohncontainer-Einrichtung hätten am Donnerstag bereits begonnen, sagte Grote.

Bisher seien 5800 Flüchtlinge aus der Ukraine in Hamburg angekommen - bei vielen sei die Registrierung aber noch nicht abgeschlossen, sagte der Senator. Die tatsächliche Zahl dürfte aber erheblich höher liegen, da viele Flüchtlinge privat untergekommen seien und sich noch nicht bei einer der beiden Registrierungsstellen in der zentralen Ankunftsstelle in Rahlstedt oder beim Amt für Migration in der Hammer Straße in Wandsbek gemeldet haben dürften.

In der Hammer Straße bildeten sich auch am Donnerstag wieder lange Warteschlangen. Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes versorgten die Menschen mit Heißgetränken. Auch private Helfer brachten den Flüchtlingen Lebensmittel und Getränke. Am Nachmittag wurde dann per Megafone auf ukrainisch und russisch mitgeteilt, dass am Donnerstag niemand mehr registriert werden könne, wie ein dpa-Fotoreporter berichtete. Zu dem Zeitpunkt hätten noch rund 100 Menschen, darunter auch Kinder, vor der Registrierungsstelle gewartet.

Durch diese zweite Registrierungsstelle, die offiziell erst am Mittwoch ihren Betrieb aufgenommen hatte, habe man den Registrierungsprozess bereits beschleunigen können, sagte Grote. "Allein gestern haben wir 930 Menschen registriert."

Er verwies auf die historische Dimension der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Fluchtbewegung, die wahrscheinlich die größte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg sei. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen gehe von 2,3 Millionen Menschen aus, die bereits auf der Flucht seien. "Jeder Tag, an dem die Kampfhandlungen andauern und weitere Gebiete in der Ukraine erfassen, führt dazu, dass die Zahl weiter steigt."

Der allergrößte Teil der knapp 6000 Flüchtlinge sei in den letzten Tagen nach Hamburg gekommen, sagte Grote. Im November 2015, dem ankunftsstärksten Monat der Flüchtlingskrise, seien es 6162 gewesen - "im ganzen Monat", betonte der Senator. "Das heißt, wir haben jetzt in etwa im Laufe einer Woche schon eine Dimension erreicht wie wir sie auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in einem Monat hatten."

Aktuell kämen die meisten Flüchtlinge in Deutschland in Berlin an. "Aber eine sehr große Zahl kommt auch nach Hamburg." Gemessen am Königsteiner Schlüssel, der bei Verteilungsfragen unter den Bundesländern herangezogen wird, ergebe sich für die Stadt bei der Flüchtlingsaufnahme eine "Übererfüllung" von 1400, sagte Grote. "Das ist die größte Übererfüllung aller Bundesländer - mit weitem Abstand."

1300 Flüchtlinge aus der Ukraine seien derzeit im städtischen Unterkunftssystem dauerhaft untergebracht worden. In der zentralen Ankunftsstelle in Rahlstedt und in der Notunterkunft in den Messehallen hätten bis zu 2200 Menschen die Nacht zum Donnerstag verbracht. Derzeit gebe es noch eine Kapazität von 900 freien Plätzen. An den Planungen, die Unterkunft in den Messehallen Mitte April wieder zu schließen, werde weiter festgehalten, sagte Grote.

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