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Ex-Militär aus Gambia will in Mordprozess aussagen – berüchtigte Sondereinheit


Mordprozess in Celle
Ex-Militär aus Gambia will über Menschenrechts-Verbrechen aussagen

Von dpa, pas

Aktualisiert am 14.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Oberlandesgericht in Celle (Archivbild): Kommende Woche will ein Ex-Militär aussagen, der Mitglied einer Sondereinheit der gambischen Streitkräfte gewesen sein soll.Vergrößern des BildesDas Oberlandesgericht in Celle (Archivbild): Kommende Woche will ein Ex-Militär aussagen – er soll Mitglied einer Sondereinheit der gambischen Streitkräfte gewesen sein. (Quelle: Rust/Imago/imago images)
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Ein 47-jähriger Flüchtling aus Gambia bricht sein Schweigen. Dem Mann werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mordes und versuchten Mordes vorgeworfen.

Lange hat er geschwiegen: Ein 47-Jähriger aus Gambia, der seit April wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mordes und versuchten Mordes vor Gericht steht, will sich zu den Vorwürfen äußern. Die Verteidiger hätten angekündigt, dass sich der Angeklagte am 20. Oktober zur Sache einlassen werde, teilte das Oberlandesgericht Celle am Freitag mit.

Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft soll der Mann als Mitglied einer berüchtigten Sondereinheit der gambischen Streitkräfte illegale Tötungsbefehle ausgeführt haben. Konkret soll er in drei Fällen Mittäter zu Tatorten gefahren haben. Der Mann war im März 2021 in Hannover festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Angeklagter auch Mitglied der Sondereinheit "Junglers"

Ende 2003 überlebte ein Rechtsanwalt schwer verletzt mehrere Schüsse, ein Jahr später wurde ein regierungskritischer Journalist getötet und wahrscheinlich 2006 sollen Mitglieder der "Junglers" genannten Einheit einen mutmaßlichen Gegner des gambischen Präsidenten Yahya Jammeh erschossen haben. Der 47-Jährige soll laut Anklage zwischen 2003 und 2006 Mitglied der Sondereinheit gewesen haben.

Jammeh hatte 22 Jahre lang diktatorisch als Staatschef des kleinen westafrikanischen Landes geherrscht. Dem Ex-Präsidenten, der nach seiner Abwahl Anfang 2017 ins Exil nach Äquatorialguinea ging, werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Als Flüchtling in Hannover festgenommen

Wie der NDR zuvor berichtete, wollte ein Schweizer Gericht den Angeklagten im Jahr 2017 als Zeugen im Verfahren gegen den ehemaligen gambischen Innenminister und Polizeichef befragen. In der Folge seien die Fahnder auf mehrere Radio-Interviews des Mannes, die zum Teil auf YouTube abrufbar gewesen sein sollen, gestoßen. Der 47-Jährige wurde im Jahr 2021 in Hannover festgenommen, nachdem er als Flüchtling nach Deutschland gekommen war.

Wie der Sender berichtet, seien Angehörige der Getöteten beim Prozessauftakt als Nebenkläger anwesend gewesen. Auch die Menschenrechtsexpertin Whitney-Martina Nosakhar hätte das Verfahren verfolgt.

Verwendete Quellen
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