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Hannover: Angeklagter gesteht fünf Schüsse bei tödlichem Streit an Haltestelle


Bluttat in Hannover
Angeklagter gesteht: Fünf Schüsse auf 34-Jährigen abgefeuert

Von t-online, dpa
04.08.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0238084795Durch Schüsse ist auch eine Scheibe an der Haltestelle Fiedelerstraße im Stadtteil Döhren zersprungen.Vergrößern des BildesAn der Haltestelle Fiedelerstraße im Stadtteil Döhren starb der 34-Jährige (Archivbild): Nun hat der Angeklagte die Schussabgabe gestanden. (Quelle: Bernd Günther/imago images)
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Im Prozess um den tödlichen Schuss auf einen 34-Jährigen in Hannover hat der Angeklagte gestanden, Schüsse abgefeuert zu haben. Warum er dies erst jetzt zugibt, bleibt unklar.

Warum er diesen Weg wählte, bleibt bislang sein Geheimnis: Nur vor der Polizei hat der Angeklagte im Prozess um den tödlichen Schuss auf einen 34-Jährigen an einer Stadtbahnhaltestelle in Hannover zugeben wollen, fünf Schüsse abgefeuert zu haben. Das sagte die zuständige Vernehmungsbeamtin am Freitag am Landgericht Hannover aus.

Zu Prozessbeginn am Dienstag hatte sein Verteidiger überraschend erklärt, sein Mandant werde nur vor der Mordkommission ausführlich aussagen, nicht vor der Kammer. Gericht und Staatsanwältin reagierten irritiert.

Nach Angaben der Freundin des Opfers gab es schon vor der Tat einen Vorfall mit dem Angeklagten: Dieser habe in Döhren den Bruder des Opfers verfolgt und angerempelt. Unter Tränen erzählte sie, der Bruder habe den 34-Jährigen in der Tatnacht angerufen und panisch um Hilfe gebeten. Der 34-Jährige habe sich von ihr verabschiedet – "und dann ist er nie wiedergekommen".

Aussage der Beamtin zur Verhaltensweise des Angeklagten

Befragt zu ihrem Eindruck von dem Angeklagten bei der Vernehmung sagte die Beamtin, der 22-Jährige habe ruhig und gelassen gewirkt, in "sehr einfacher Sprache" gesprochen und sei "sehr zufrieden" gewesen, wenn sein Verteidiger eine Frage als unzulässig zurückwies. Als merkwürdig schätzte sie es ein, dass er erst keine Chance gehabt haben wolle, sich zu wehren, dann aber Zeit fand, eine Waffe zu ziehen, nachzuladen und von Dauer- auf Einzelfeuer umzustellen.

Der 22-Jährige äußerte sich nicht dazu, warum er eine Schusswaffe dabei hatte. Dafür sprach er nach den Worten der Beamtin über seine hochwertige Kleidung – und vermutete demnach, dass ihm diese abgenommen werden sollte. Angaben dazu, warum er erst jetzt, vor der Polizei, und nicht am ersten Verhandlungstag ausgesagt habe, machte er nicht, wie die Polizeibeamtin sagte. Ein Gerichtssprecher sagte, so etwas habe er noch nicht erlebt. Die Verhandlung blieb auch am Freitag speziell – und musste wegen des Zuschauerandrangs kurz nach Beginn in einen größeren Saal verlegt werden.

Tathergang aus Sicht des mutmaßlichen Täters

Die Vernehmungsbeamtin sagte, der 22-Jährige habe ausgesagt, er habe zunächst keine Möglichkeit gehabt, sich zu wehren, habe sich aber schließlich aus dem Gerangel befreit, seine "Knarre" gezogen und zunächst zwei Warnschüsse in die Luft abgegeben. Dann habe das spätere Opfer ein Messer gezogen, er selbst habe auf eine Glaswand geschossen, dann habe er zwei Schüsse auf den 34-Jährigen und seinen Bruder abgefeuert. Schließlich habe er den Bruder mit dem Griff der Waffe geschlagen.

Er selbst sprach in seiner Vernehmung von einem Überfall auf ihn, wie die Hauptkommissarin aus dem Verhör berichtete. Demnach sei er beim Aussteigen aus der Straßenbahn geschubst worden, man habe an seinen Haaren gezogen, ihm die Beine weggezogen und auf ihn eingeschlagen.

Totschlag und illegale Waffenbesitz?

Vorgeworfen werden dem jungen Mann Totschlag und Verstoß gegen das Waffengesetz. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden laut Anklage eine weitere halbautomatische Waffe, ein Schießkugelschreiber und Munition gefunden.

Der 22-Jährige steht laut Anklage unter Verdacht, am 28. Februar im Stadtteil Döhren mindestens zwei Mal mit einer halbautomatischen Waffe auf den 34-Jährigen geschossen zu haben. Ein Schuss traf das Opfer in den Bauch, der Mann starb kurz nach der Tat. An der Haltestelle sollen zunächst der 22-Jährige und der Bruder des späteren Opfers in einen Streit geraten sein. Der 34-Jährige ging dazwischen, dann soll der 22-Jährige geschossen und den Tod des Mannes billigend in Kauf genommen haben. Der Angeklagte wurde eine Woche später in der Wohnung seiner Mutter in Hameln festgenommen.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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