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Kontakte und Vokabeln: Geflüchtete arbeiten in Kleiderkammer


Sieversstücken 1
Kontakte und Vokabeln: Geflüchtete arbeiten in Kleiderkammer

Von dpa
15.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Kleiderkammer in RissenVergrößern des BildesEhrenamtliche Helfer und ukrainische Flüchtlinge sortieren Spenden in der Kleiderkammer in Rissen. (Quelle: Georg Wendt/dpa/dpa-bilder)
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"Das ist eine blaue Hose", "das ist eine Decke", "Ich bin Rene" - in einer neuen Kleiderkammer des Hamburger Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) sollen ukrainische Flüchtlinge nicht nur mit dem Nötigsten ausgestattet, sondern nebenbei auch integriert werden. Seit Dienstag arbeiten die Kriegsvertriebenen und Hamburger Ehrenamtlichen in der Kleiderkammer in Rissen zusammen. Im besten Fall könne jedem helfenden Ukrainer ein Hamburger zugeordnet werden, sagte der ehrenamtliche Einsatzleiter Rene Grassau der Deutschen Presse-Agentur. "Dann würden sie gemeinsam sortieren und die Flüchtlinge können dabei die ersten Wörter lernen und Kontakt zu Einheimischen finden."

Ihm und dem Team sei es wichtig, dass die Geflüchteten aus den Messehallen rauskämen und sich in der Hansestadt willkommen fühlten. Rund 1000 Freiwillige aus der Hamburg hätten dem ASB dafür bereits ihre Hilfe zugesagt, so Grassau weiter. Bei dem Projekt gehe es um Integration. "Die Leute haben ihr Land verlassen. Ihre Währung ist nichts mehr wert. Ihre EC-Karte funktioniert nicht mehr. Sie haben oft nicht viel mehr als das, was sie am Körper tragen." Und durch die gemeinsame Arbeit in der Kleiderkammer könnten auch Freundschaften entstehen.

Schon am Dienstag war in der großen Halle und ihren Nebenräumen viel Gewusel zwischen den vielen Kartons mit Kleidungsstücken, Spielsachen, Decken und Lebensmitteln. Die Kartons und Schilder sind auf Deutsch und auf Ukrainisch beschriftet. Am ersten Tag waren den Angaben zufolge etwa 150 Flüchtlinge da und 40 Ehrenamtliche haben geholfen. "In den nächsten Tagen werden das vermutlich deutlich mehr werden", so Grassau.

Unter den Flüchtlingen am Dienstag ist auch die ukrainische Flüchtlingsfamilie von Mohamed Jazara und Ludmilla Stupka. Das Paar ist mit seinen vier Kindern nach Deutschland gekommen. Mohamed Jazara war bereits aus Syrien, dann von der Krim und zuletzt aus Odessa geflohen. Interieur-Designerin Stupka stammt aus Donezk. Zunächst haben sie vor allem geschaut und sich mit nötiger Kleidung ausgestattet.

Grassau hat am ersten Tag viele positive Gefühle erlebt. "Die Ukrainer sind insgesamt sehr dankbar und sehr froh, dass wir Deutschen so viel für sie tun." Da die Verantwortlichen mit noch sehr viel mehr Andrang rechnen und die Kleiderkammer in Rissen zudem weit außerhalb liegt, ist der ASB noch auf der Suche nach weiteren Ausgabeorten in Hamburg. "Alles ab 300 Quadratmetern ist sehr gerngesehen", so Grassau.

Grassau selbst will in Sachen Integration mit gutem Beispiel voran- und mit einigen ukrainischen Flüchtlingen am Freitag tanzen gehen. Standard- und Lateintänze. "Da braucht man nicht miteinander reden. Da tanzt man einfach zusammen."

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