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Pegel fordert Verlässlichkeit bei Flüchtlingsverteilung


Friedland
Pegel fordert Verlässlichkeit bei Flüchtlingsverteilung

Von dpa
18.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Christian PegelVergrößern des Bildes
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD). (Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Nach der überraschenden Ankunft einer fast doppelt so hohen Zahl ukrainischer Flüchtlinge wie angekündigt in Friedland (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) hat Innenminister Christian Pegel (SPD) vom Bund mehr Verlässlichkeit bei der Verteilung in die Bundesländer angemahnt. Ein Flächenland wie MV benötige eine klare Vorhersehbarkeit der zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort zu erwartenden Menschen, zumal wenn es sich um eine größere Zahl handele, sagte er am Freitag. Pegel bezifferte die Zahl der Menschen, die am Donnerstagabend mit Bussen in Friedland eintrafen, auf rund 500. Angekündigt waren nach seinen Worten gut 300.

Außerdem seien in den Bussen auch Menschen ohne ukrainischen Pass gewesen, berichtete der Minister. Dies stelle die Behörden im ländlichen Raum vor zusätzliche Schwierigkeiten. "Das ist verwaltungstechnisch schwierig", sagte Pegel.

Bislang sind in Mecklenburg-Vorpommern nach Worten des Ministers rund 5500 Menschen aus der Ukraine in öffentlichen Unterkünften aufgenommen worden. Wie viele davon bereits zu Freunden und Verwandten anderswo weitergereist sind, könne er nicht sagen. Pegel schätzte, dass zudem etwa 1000 geflüchtete Menschen bei Privatleuten untergekommen sind. In Mecklenburg-Vorpommern werden dem Minister zufolge derzeit rund 10 000 Plätze in Heimen, Wohnungen, Hotels und Notunterkünften bereitgehalten - "mit langsam steigender Tendenz". So werde Schwerin in Kürze einen alten Hotelkomplex ans Netz bringen.

Unterdessen haben Helfer in Greifswald eine Sporthalle in eine Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine umgewandelt. Es wurden Matten auf dem Boden verlegt und Feldbetten aufgestellt, wie der Landkreis Vorpommern-Greifswald am Freitag mitteilte. In der erst vor wenigen Monaten fertiggestellten Halle können nun bis zu 200 Menschen unterkommen. In dem Landkreis gibt es bereits mehrere Notunterkünfte. Zuletzt waren eine Jugendbegegnungsstätte in Plöwen und eine ehemalige Grundschule in Loitz hergerichtet worden.

Die Hilfsangebote der Nordost-Hochschulen für Flüchtlinge aus der Ukraine werden künftig auf einer Internetseite gebündelt. Dort sind alle Projekte im Land zusammengefasst, wie das Wissenschaftsministerium am Freitag mitteilte. So wurde etwa bereits Anfang März eine sogenannte Wissenschaftsbrücke eingerichtet, die geflohenen Studierenden und Wissenschaftlern ermöglichen soll, auch in Mecklenburg-Vorpommern weiter lernen und forschen zu können.

Wie Pegel weiter sagte, befasse sich der Krisenstab des Landes neben der Unterbringung auch mit weiteren Fragen, etwa dem Schulbesuch von Kindern. Er berichtete von der Initiative einer ukrainischen Pädagogin in Binz auf Rügen, die mit einer Gruppe von Flüchtlingskindern am ukrainischen Online-Unterricht teilnehme. So könnten die Kinder schnell an einen gewissen normalen Tagesablauf anknüpfen.

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