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Zahl der Verkehrstoten auf niedrigstem Stand seit 1990


Schwerin
Zahl der Verkehrstoten auf niedrigstem Stand seit 1990

Von dpa
05.04.2022Lesedauer: 3 Min.
UnfallVergrößern des BildesEin Streifenwagen der Polizei steht an einer Unfallstelle. (Quelle: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr Mecklenburg-Vorpommerns ist 2021 auf den niedrigsten Stand seit 1990 gesunken. Wie Innenminister Christian Pegel (SPD) am Dienstag in Schwerin bei der Vorstellung der Unfallstatistik sagte, kamen im Vorjahr auf den Straßen des Landes 68 Menschen ums Leben. Das waren 2 weniger als im Jahr zuvor. Verglichen mit dem Jahr 1991, als mit 624 Verkehrstoten der Höchstwert für das Land registriert worden war, ging die Zahl auf gut ein Zehntel zurück.

Dennoch stehe Mecklenburg-Vorpommern bei der Häufigkeit folgenschwerer Unfälle im Vergleich der Bundesländer vergleichsweise schlecht da, sagte Pegel. Während es im Bundesdurchschnitt 31 Verkehrstote je eine Million Einwohner gebe, seien es im Nordosten 42.

Die Zahl der in Mecklenburg-Vorpommern registrierten Verkehrsunfälle erreichte 2021 mit 54 056 ebenso einen neuen Tiefststand wie die Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmer. Laut Statistik wurden etwa 5900 Menschen bei Unfällen verletzt, rund 1200 davon schwer.

Als Gründe für den rückläufigen Trend nannte Pegel eine verbesserte Verkehrssicherheit durch bauliche Maßnahmen und Regulierungen sowie umfangreiche Präventionsarbeit und Kontrollen. "Doch waren 2020 und 2021 auch extrem Corona-geprägt", sagte der Minister. Lockdowns und Home-Office hätten dazu geführt, dass weniger Autos unterwegs waren. Somit sei durchaus möglich, dass die Unfallzahlen mit dem Abklingen der Pandemie wieder zunehmen. Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) verwies allerdings auf die Zielstellung im "Pakt für Verkehrssicherheit", die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 um 40 Prozent zu verringern.

Trotz eines spürbaren Rückgangs war 2021 erneut zu schnelles Fahren Hauptursache bei Unfällen mit Verletzten, knapp vor zu geringem Abstand und Nichtgewährung der Vorfahrt. Als Konsequenz kündigte Pegel einen weiterhin hohen Kontrolldruck an. Im Jahr 2021 habe die Polizei mit mehr als 180 500 Tempoverstößen zwar knapp 17 200 weniger erfasst als 2020. "Das genügt mir leider nicht als Hinweis darauf, dass die Vernunft die Oberhand gewinnt", erklärte Pegel deutlich.

Verstärkte Präventionsarbeit werde es auch im Kampf gegen das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss geben. Laut Pegel wurden bei 359 Unfällen mit dieser Ursache im Vorjahr 434 Menschen verletzt und 5 getötet. Die landesweiten Verkehrskontrollen unter dem Titel "Fahren.Ankommen.Leben!" würden mit monatlich wechselnden Themenschwerpunkten fortgeführt. Ein Schwerpunkt bleibe zudem die Verkehrserziehung für Jugendliche. Laut Statistik seien 18- bis 25-Jährige weit häufiger an Unfällen beteiligt als andere Altersgruppen.

Die Plakatkampagne "Sicherheit auf Landstraßen in M-V" solle die Kehrseite der einzigartigen Alleen im Nordosten ins Blickfeld rücken. Zwar sank die Zahl der tödlich verunglückten Menschen, deren Fahrzeug gegen einen Baum prallte, von 24 auf 17. "Das heißt aber auch: Jeder vierte Unfalltote ist aufgrund einer Kollision mit einem Baum zu beklagen", sagte Pegel.

Die meisten Unfallopfer gab es laut Statistik unter Pkw-Fahrern, gefolgt von Radfahrern. Zwar gab es bei Fahrradunfällen mit Verletzten einen Rückgang um 8,5 Prozent, Pegel äußerte sich aber besorgt zur Zunahme verunglückter Pedelecfahrer. "Die 178 Menschen, die 2021 mit einem E-Bike verunglückt sind, machen bereits zwölf Prozent der verunglückten Radler insgesamt aus", sagte der Innenminister. Gemeinsam mit Meyer appellierte er an alle Radfahrer, sich mit dem Tragen eines Helms zu schützen. Dies könne Leben retten.

Kritisch äußerte sich Pegel auch zum Verhalten von Kraftfahrern, die versuchten, sich nach Unfällen ihrer Verantwortung zu entziehen. Nach seinen Angaben wurden 2021 in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 10 000 Fälle von Unfallflucht registriert. "Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat", betonte er. Wer erwischt werde, dem drohten bis zu drei Jahre Gefängnis. Laut Pegel konnten im Vorjahr fast 40 Prozent der Kraftfahrer ermittelt werden, die sich unerlaubt vom Unfallort entfernt hatten.

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