Geldwäsche und Betrug Wieder Festnahmen in Leverkusener Clan-Villa
Im Juni hatten Polizisten eine Leverkusener Villa gestürmt und darin Waffen und Bargeld beschlagnahmt. Jetzt sind erneut zwei Mitglieder des Clans in dem Haus festgenommen worden.
In der sogenannten Leverkusener "Clan-Villa" sind erneut zwei Mitglieder des Al-Zein-Clans festgenommen worden. Gegen beide lagen nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft Haftbefehle wegen Geldwäsche und bandenmäßigen Betrugs vor. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor online berichtet.
Eine Sprecherin des Amtsgerichts bestätigte, dass der Haftbefehl gegen einen der beiden Männer gegen die Zahlung einer Kaution von 30.000 Euro wieder aufgehoben wurde. Der andere Mann sei in Untersuchungshaft gekommen. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung handelt es sich um zwei Söhne (24/27) des bereits in Untersuchungshaft sitzenden Clan-Oberhaupts.
Clan-Familie lebt weiter in der Villa
Die Villa in Leverkusen hatte Anfang der Woche für Schlagzeilen gesorgt: Die Polizei hatte das Anwesen im vergangenen Juni gestürmt und durchsucht, scharfe Schusswaffen gefunden und sechsstellige Summen Bargeld. Damals hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) über das Familienoberhaupt gesagt: "Wir haben ihn nicht nur festgenommen, sondern ihm auch sein Zuhause weggenommen." Im Rechtsausschuss des Landtags wurde nun jedoch bekannt, dass der Rest der Familie dort weiter lebt.
Justizminister Peter Biesenbach (CDU) konnte auch nicht ausschließen, dass die mutmaßlichen Clan-Angehörigen weiter Sozialleistungen kassieren, obwohl gegen sie wegen Sozialleistungsbetrugs ermittelt wird. Dies sei Sache des Jobcenters, darüber habe man keine Informationen, hieß es in einem Bericht des Ministers.
- Nachrichtenagentur dpa