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Panne bei Großrazzia in Köln: Polizei rammt falsche Wohnung auf – 85-Jährige in Klinik


Panne bei Großrazzia
Polizei rammt falsche Wohnung auf – 85-Jährige in Klinik

Von t-online, mtt

08.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Durchsuchungen in Köln: Insgesamt rückten mehrere Hundert Beamte zur Großrazzia aus.Vergrößern des BildesDurchsuchungen in Köln: Insgesamt rückten mehrere Hundert Beamte zur Großrazzia aus. (Quelle: Kempf)
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Hunderte Polizisten wollten bei einer Großrazzia in NRW 18 Männer verhaften, die zusammen einen 37-Jährigen erstochen haben sollen. Gefunden haben sie keinen einzigen – und dann brachen sie auch noch eine falsche Wohnung auf.

Donnerstagmorgen in aller Frühe sind in Köln und Wuppertal mehrere Hundert Polizisten zu einer großangelegten Razzia gestartet. Um Haftbefehle gegen 18 Männer zu vollstrecken, durchsuchten sie fünf Flüchtlingsunterkünfte und sechs Wohnungen.

Inzwischen steht das Ergebnis der Razzia fest: Von den 18 Gesuchten konnte nicht einer gefasst werden.

Falsche Wohnung in Köln aufgebrochen: Polizei bringt "Bedauern zum Ausdruck"

Zudem kam es zu einer für die Beamten peinlichen Panne. In Köln-Neubrück klingelten die Polizisten unten an einem Mehrfamilienhaus bei einem 42-Jährigen. Im ersten Stock glaubten sie, das Klingeln aus einer Wohnung zu hören. Weil sie hinter der Tür Bewegungen wahrnahmen, die Tür aber verschlossen blieb, setzten sie ihre Ramme ein – und drangen in die Wohnung eines völlig unbeteiligten Rentnerpaares ein.

Die 85-jährige Frau erlitt einen Schock, klagte über Kreislaufprobleme und musste in eine Klinik gebracht werden. "Eine Opferschutzbeauftragte der Polizei Köln hat in einem persönlichen Gespräch die 85-Jährige betreut und das Bedauern der Polizei zum Ausdruck gebracht", heißt es in einer Mitteilung der Beamten zu dem Vorfall. Und: "Die Polizei Köln übernimmt die Schadensregulierung."

Die Gesuchten könnten sich rechtzeitig ins Ausland gerettet haben

Die Wohnung, die das eigentliche Ziel der Razzia war, lag nebenan. In ihr fanden die Beamten schließlich mehrere Messer, eine Softair-Waffe, ein Fleischerbeil und Mobiltelefone. Festgenommen wurde niemand.

Die 18 Beschuldigten in dem Fall werden nun per europäischem Haftbefehl gesucht – die Ermittler nehmen an, dass sie sich rechtzeitig vor der Razzia ins Ausland abgesetzt haben könnten.

Tat in Köln: Mob prügelt, sticht und tritt Mann zu Tode

Hintergrund der Durchsuchungen ist ein brutales Verbrechen: Am 10. März hielt in der Bamberger Straße ein Smart an einer Kreuzung. Videoaufzeichnungen hielten fest, wie eine große Gruppe von Männern den Kleinwagen sofort umringte und begann, auf das Auto einzuschlagen.

Dann gingen die Angreifer auf den 37-jährigen Fahrer los: Sie traten, schlagen und stachen auf ihn ein. Der Mann erlitt so schwere Verletzungen, dass er trotz mehrfacher Notoperationen am 28. März im Krankenhaus starb.

Fehde zwischen zwei Großfamilien

Laut Staatsanwaltschaft soll eine seit Jahren schwelende Fehde zwischen zwei aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Großfamilien zugrunde liegen. Was diese ursprünglich auslöste und wie genau sie sich so hochschaukelte, dass es zu der Tat vom 10. März kam, wissen die Ermittler nicht.

Die 18 gesuchten Männer im Alter von 17 bis 60 Jahren wurden anhand von Videoaufnahmen identifiziert. Zum Mob sollen außerdem noch mindestens neun weitere, derzeit noch nicht abschließend identifizierte Tatbeteiligte, gezählt haben. Ihnen allen wirft die Staatsanwaltschaft gemeinschaftlich begangenen Totschlag vor.

Verwendete Quellen
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