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"Impfen to go" und Luftfilter: Der zweite Pandemie-Herbst


Mainz
"Impfen to go" und Luftfilter: Der zweite Pandemie-Herbst

Von dpa
13.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona und SchulenVergrößern des BildesEin Mund-Nasen-Schutz liegt auf dem Tisch einer Schülerin. (Quelle: Uli Deck/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz blickt auf den Corona-Herbst: "Es wird an jedem einzelnen liegen, wie verantwortlich wir durch den Sommer gehen", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach der letzten regulären Kabinettsitzung vor der Sommerpause. Und mahnte, sich kein Vorbild an "verstörenden Bildern" von der Fußball-EM zu nehmen. Aber eine möglichst hohe Impfquote soll mehr Normalität möglich machen. Die Vorkehrungen im Überblick:

SCHULEN: Nach den Sommerferien sollen Schülerinnen und Schüler weiter in ihrer Lerngemeinschaft unterrichtet werden. "Wir wollen im neuen Schuljahr den Präsenzunterricht, den wir jetzt haben, in allen Klassenstufen fortsetzen", sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Das Land unterstützt dies mit zusätzlichen zwölf Millionen Euro für die Anschaffung von Luftfilteranlagen an Schulen. Außerdem werden die Corona-Tests an den Schulen neu geregelt: Zwei Wochen lang werden alle Schülerinnen und Schüler weiter getestet, danach nur noch aus bestimmtem Anlass.

LERNEN: Mit Blick auf Einschränkungen des Lernens in der Pandemie-Zeit sagte Hubig: "Viele, die im Wechselunterricht waren, haben tatsächlich gelitten." Das Angebot der Sommerschule trage dazu bei, dass die Betroffenen eine gute Basis für den weiteren Unterricht erhielten. Die Ministerin betonte aber, "dass es auch um Spaß und Spiel gehen muss, gerade nach der langen Zeit der geringeren sozialen Kontakte".

HOCHSCHULEN: Im Wintersemester kann der Präsenzbetrieb wieder starten - unter Corona-Bedingungen und mit der 3-G-Regel, also geimpft, genesen oder getestet. Die Hochschulen könnten dann selbst ihre Schutzniveaus festlegen. So sei ein Seminar mit acht bis zehn Teilnehmern und genügend Abstand ohne Maske vorstellbar. Bei Vorlesungen mit 600 Studierenden könne dagegen eher auf den Abstand verzichtet werden und dafür Maskenpflicht gelten, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD).

IMPFQUOTE: In der Altersgruppe 60 plus sind 87 Prozent der Menschen mindestens einmal geimpft. Bei den 18- bis 59-Jährigen seien es erst 57 Prozent, sagte Gesundheitsminister Hoch. Mit unbürokratischen, überall leicht zugänglichen Gelegenheiten wolle die Landesregierung die Quote weiter erhöhen, kündigte Dreyer an. Von August an solle es überall "Impfen to go" geben. "Wir wollen keine Impfpflicht." Rheinland-Pfalz setze auch nicht wie andere Bundesländer auf Anreize.

IMPFZENTREN: Die 32 Einrichtungen in Rheinland-Pfalz öffnen von diesem Mittwoch an für alle. Zunächst werde es ein Ampelsystem mit freien Terminen - unabhängig vom Wohnort - geben, kündigte Hoch an. Von 1. August an seien Impfungen ohne Termin in den Zentren möglich, es reiche dann der Personalausweis. Bis Ende Juli könne allen, die noch im Wartepool registriert seien, ein Angebot gemacht werden. Ende September sollen die Impfzentren schließen, aber neun von ihnen zunächst im Stand-by-Betrieb bleiben.

ANDERE IMPFANGEBOTE: Statt der Impfzentren sollen dann neue Angebote bereitgestellt werden - etwa mit Bussen in bestimmten Stadtteilen und Regionen mit einer niedrigen Quote, in Jobcentern, bei Tafeln und möglicherweise auch in Schulen. Die mobilen Impfteams sollen deshalb bestehen bleiben.

IMPFEN VON KINDERN: Im Alter von 12 bis 17 Jahren sollen Kinder nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission nur bei besonderem Risiko geimpft werden. Darüber hinaus ist dies auf persönlichen Wunsch mit einem Arztgespräch möglich. Wer sein Kind impfen lassen möchte, dafür aber keine Arzt hat, kann von kommenden Montag an über die Telefon-Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung 116117 fündig werden.

INFORMATIONSKAMPAGNE: In Regionen, Stadtvierteln und bei Personengruppen mit einer niedrigen Impfquote soll es zusätzliche Informationen geben. "Wir stellen um auf eine zielgenaue Mikrowerbung", sagte Dreyer. Die Informationen würden weiterhin in verschiedenen Sprachen angeboten. In dieser Woche solle eine Radiokampagne unter anderem auf Türkisch beginnen. Zudem stellt die Landesregierung auf www.corona.rlp.de Informationen in verschiedenen Sprachen bereit.

DRITTE IMPFUNGEN sind nach Einschätzung von Gesundheitsminister Hoch in dieem Jahr allenfalls für Menschen in Alten- und Pflegeheimen oder für über 80-Jährige notwendig.

TESTS: Schnelltests werden bis Ende des Jahres vom Bund finanziert. Allerdings sinke die Nachfrage und mehrere Stationen machten deshalb bereits zu, sagte Hoch.

INZIDENZ: "Wir haben steigende Zahlen, aber noch nicht in der Kurve wie in den Niederlanden oder Großbritannien", sagte Hoch. In Großbritannien müssten die Krankenhauseinweisungen nach den bisherigen Erfahrungen in den nächsten drei Wochen sprunghaft ansteigen. Die Inzidenz bleibe ein wichtiger Warnfaktor in der Pandemie, müsse aber angesichts steigender Impfquoten mit der Situation in den Krankenhäusern zusammengebracht werden. Dreyer setzt auf eine bundeseinheitliche Lösung rund um die Ministerpräsidentenkonferenz im August. Derzeit sind nach Anhgaben Hochs rund 40 Covid-Patienten im Krankenhaus, etwa drei Prozent von 1200 stationär behandelten Covid-Patienten in der Hochphase.

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