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Experte: Antwort auf russischen Einmarsch für Westen schwer


Mainz
Experte: Antwort auf russischen Einmarsch für Westen schwer

Von dpa
24.02.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der Westen steht nach Einschätzung des Mainzer Osteuropa-Experten Jan Kusber vor einer schwierigen Antwort auf den russischen Einmarsch in die Ukraine. "Der Westen kann auf den Eskalationsvorteil kaum klug reagieren, da die Instrumente der Diplomatie gegen die russische Strategie der Desinformation, Intervention und massiven militärischen Schläge kaum verfangen", sagte der Professor der Johannes Gutenberg-Universität am Donnerstag.

Gleichwohl müsse der Westen nun hart gegen Moskau vorgehen. "Dazu gehören das Ende der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 und der Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Kusber rief zur Unterstützung der Ukraine auf. "Vor dem Hintergrund des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg hätte die Ampelregierung keine Offensivwaffen liefern können. Auch für die Lieferung von Defensivwaffen ist es zu spät." Deutschland solle aber seine Militärpräsenz im Baltikum abgestimmt und deutlich ausbauen. "Um ein Zeichen zu setzen, dass die weitere Destabilisierung an der Nato-Ostgrenze nicht hingenommen wird."

Der russische Präsident Wladimir Putin nutze einen für Russland günstigen Moment, um Fakten zu schaffen, meinte Kusber. "Die Modernisierung der Armee ist weitgehend vollzogen, die Wirtschaft hat sich in den bisherigen Sanktionen eingerichtet, die Devisenreserven sind hoch, die derzeitige Abhängigkeit Europas vom russischen Gas auch." Putin fühle sich in einer Position der Stärke. "Dieser Eindruck wird bei ihm bestärkt durch Uneinigkeit des Westens und die wohlwollende Neutralität Chinas. Doch diese Vorteile sind nur solche des Augenblicks - und werden weniger", meinte der Professor.

Strategisch gehe es Putin wohl darum, das Asowsche Meer zu einem russischen Binnenmeer zu machen und die Ukraine als Staat völlig zu destabilisieren. "Das ist ein gefährliches Amalgam von imperialistischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts sowie sowjetischen Geheimdienstmethoden und einer Rationalität der Gewalt", betonte Kusber. "Diese Gewalt wird weder auf die ukrainische noch auf die russische Bevölkerung - die keineswegs geschlossen für den Krieg gegen die Ukraine ist - Rücksicht nehmen."

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