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Markus Söder: Ernährung des CSU-Chefs "sehr fettig" – Expertin besorgt


"Das Ganze ist sehr fettig"
Expertin macht sich Sorgen um Markus Söder

InterviewVon Alexander Spöri

Aktualisiert am 13.01.2023Lesedauer: 5 Min.
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Ein Bier, dazu viel Wurst und Käse auf der Wiesn (Archivbild): Markus Söder zeigt sich gern beim Essen. Eine Ernährungsberaterin hat ihn dabei im Blick behalten.Vergrößern des Bildes
Ein Bier, dazu viel Wurst und Käse auf der Wiesn (Archivbild): Markus Söder zeigt sich gern beim Essen. Eine Ernährungsberaterin hat ihn dabei im Blick behalten. (Quelle: IMAGO/B. Lindenthaler; privat)

Bayerns Ministerpräsident isst liebend gerne – und postet seine Mahlzeiten auf Facebook. Ernährungsberaterin Tanja Maxeiner sieht Söders Essverhalten kritisch.

Seit Monaten postet CSU-Chef Markus Söder (CSU) regelmäßig sein Essen auf Instagram und Facebook. Bisher über 40 Beiträge. Unter #SöderIsst gingen viele seiner Beiträge viral – unter anderem jener, wie er bei einer großen Fastfood-Kette speiste. Ernährungsberaterin Tanja Maxeiner aus München hat das Essverhalten des bayerischen Ministerpräsidenten jetzt unter die Lupe genommen.

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Ihr Fazit: "Die Tendenz ist eher üppig." Das könne langfristig gesundheitliche Folgen haben, etwa Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht oder einen erhöhten Cholesterinspiegel. Auch Gefäßkrankheiten und Herz-Kreislauf-Probleme könnten eintreten.

Deshalb lädt die Gesundheitsexpertin Maxeiner den bayerischen Landeschef jetzt zur Ernährungsoptimierung ein. Beim "Meal Prepping" könnte Söder sein fertiges Essen mitbringen und zusammen mit der Münchner Ernährungsberaterin üben, wie man ein nahrhaftes, gesundes Mahl zubereitet, wie sie im Gespräch erläutert.

t-online hat die Staatskanzlei kontaktiert, ob der bayerische Ministerpräsident dem Treffen zusagen wird. Die Antwort ist noch ausstehend. Sollte es zu einem Treffen kommen, wird t-online berichten.

t-online: Frau Maxeiner, wie bewerten Sie das Essverhalten von Markus Söder?

Tanja Maxeiner: Ich denke, dass Söder auf Unterwegs-Küche angewiesen ist, und da ist die Ernährung natürlich immer schwierig. Das muss man Söder auch wirklich zugutehalten, dass es schwer ist, sich gut zu ernähren.

Wie sehr belasten uns die folgenden, in den Bildern dargestellten Mahlzeiten?

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Tanja Maxeiner: Grundsätzlich ist die Gans natürlich schwer verdaulich. Das ist etwas, das uns eher müde macht, weil das viel Verdauungsleistung vom Körper fordert. Das heißt, das zieht einen erst mal in ein richtiges Mittagstief. Ansonsten ist das Ganze natürlich sehr fettig – mit der Haut. Es brät sich raus in die Sauce. Das Blaukraut dazu ist eigentlich das Beste bei dem Ganzen. Die Knödel liefern schnelle Kohlenhydrate. Das bedeutet: kurzfristige, schnelle Energie. Der Insulinspiegel geht schnell hoch und leider auch schnell wieder runter. Das ist tendenziell eher eine Mahlzeit, die einen danach ausknockt. Das sollte ein Sonntagsessen bleiben – und besser noch: nur jeden zweiten Sonntag. Vielleicht auch nur einen Knödel und dafür einen Salat dazu.

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Tanja Maxeiner: Das ist auch so eine K.o.-Macher-Portion. Was das Steak hat: einen Haufen Proteine. Das heißt, wir haben viel Eiweiß durch das Steak. Das ist gut, wir sollten allerdings nicht permanent nur Fleisch essen. Die Zwiebeln sind allerdings mit Sicherheit recht fettig. Das Brot dazu ist ein Weißbrot. Bedeutet: schnelle Kohlenhydrate, Insulinspiegel geht schnell rauf und schnell wieder runter – außerdem: wenig Nährstoffe. Es fehlt ein bisschen Grün und Gemüse.

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Tanja Maxeiner: Grundsätzlich wären diese kleinen Fische natürlich super, wenn man sie nicht in die Fritteuse geschmissen hätte. Wenn darin Öl hoch erhitzt wird, können Transfette entstehen. Diese sind für unsere eigenen Blutfettwerte sehr schlecht. Nicht bei einem Mal, doch viele von uns essen häufig derartiges.

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Tanja Maxeiner: Wenn man nach einem solchen Kalbskopf an den Schreibtisch geht, dann ist diese Kalorienmenge viel zu viel. Bei so einem Essen nimmt man nicht wahr, wie viele Kalorien man eigentlich zu sich nimmt. Ein Mann verbraucht etwa 2.300 Kalorien pro Tag. Die Mahlzeit hat wahrscheinlich schon die Hälfte dieser benötigten Kalorien. Noch ein Bier dazu und eine Suppe vorweg – dann bist du im Grunde genommen durch. Das ist halt eine schöne Kindheitserinnerung für Söder. Wenn es für die Gesundheit auch nicht vorrangig toll ist und es aber für die Seele gut ist – dann darf man so was ab und zu mal essen.

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Tanja Maxeiner: Natürlich auch ein Haufen Fett. Wenn die Rostbratwürste häufig zu sich genommen werden, kann der Cholesterinspiegel steigen. Sind die Bratwürste gegrillt, ist das immerhin besser. Wenn die allerdings in einer Pfanne mit Fett liegen, dann sieht das anders aus. Die Bratwürste liefern natürlich Proteine – das ist das einzig Gute daran. Das Kraut ist super – wird aber in Bayern auch zum Teil echt fettig gemacht. Meistens liegt da noch ein Wammerl oder irgendein Stück fettes Fleisch drin. An sich wäre das Kraut sonst gut. Und beim Kartoffelsalat gilt: Der bringt viel Energie. Wenn er selbst gemacht ist, ist er ganz in Ordnung. Sonst befinden sich viele Zusatzstoffe darin.

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Tanja Maxeiner: Der Salat ist super. Da scheint Hühnchen drin zu sein – daneben noch ein Vollkornbrot. Das ist mein Favorit. Da haben wir Nährstoffe und Vitamine. Das ist etwas, das relativ schnell verdaut wird. Das Hühnchen liefert Proteine und ist nicht fett. Diese Speise ist energiereich, gut verdaulich und beschwert uns mittags nicht.

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Tanja Maxeiner: Wir wissen ja nicht, was er am Ende gegessen hat. Ich tendiere natürlich – wie könnte es auch anders sein als Ernährungsberaterin – zum Salat. Noch dazu mit der Avocado. Großartig! Wir haben gute pflanzliche Fette, unter anderem Omega-3-Fette. Das sind sehr zuträglich für unsere Gefäße.

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Tanja Maxeiner: Wir sind in München. Da geht nichts an einer Weißwurst vorbei. Aber natürlich darin: tierische Fette. Im süßen Senf ist außerdem wahnsinnig viel Zucker. Die Breze, die auch für uns Bayern dazugehört, vertragen gar nicht so viele Menschen – aufgrund der Lauge. Ich mag sie auch wahnsinnig gern, aber nährstoffreich ist die Breze nicht.

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Tanja Maxeiner: Wiesn ohne Hendl ist praktisch nicht vorstellbar für eine Münchnerin. Wenn wir jetzt nur das Hähnchen sehen, ist das eine gute Geschichte. Das Einzige, was da nicht perfekt ist: die Haut. Das ist aber eigentlich natürlich das Leckere. Der Kartoffelsalat ist okay, wenn er selbstgemacht ist. Sonst hat er zu viele Zusatzstoffe. Auf der Wiesn findest du sowieso gar nichts Besseres.

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Tanja Maxeiner: Fastfood hat halt einfach das Problem, dass es viele leere Kalorien beinhaltet. Leer im Sinne von wenigen Nährstoffen, aber eben viel Energie. Es ist nichts Komplexes mit dabei – man bleibt also nicht lange satt. Das Essen isst man meist zu schnell und unachtsam. Das "Ich-bin-satt"-Signal vom Magen ins Gehirn braucht allerdings 20 Minuten. Da hat man oft schon zu viel gegessen. Und dann bekommt man Magenschmerzen und nach zwei Stunden wieder Appetit.

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Tanja Maxeiner: Purer Zucker und pures Fett. Da kann man im Grunde genommen nicht viel dazu sagen. Wenn man mal ein bis zwei Wochen auf Süßigkeiten verzichtet, wird man feststellen, dass das Verlangen danach zurückgeht. Zwischen zwei Terminen macht dich das nicht fit, sondern eher müde.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit der Ernährungsberaterin
  • Eigene Recherchen
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