t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalMünchen

Fußball-EM in München: Motorschirm-Störer verurteilt


"Ich werde sowas nie mehr machen"
Motorschirm-Flieger störte Fußball-EM – Urteil

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 11.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Aktivist landet auf dem Spielfeld (Archivbild): Zuvor hatte er im Stadion zwei Männer verletzt, nachdem er mit einem Stahlseil kollidiert war.Vergrößern des BildesDer Aktivist landet auf dem Spielfeld (Archivbild): Zuvor hatte er im Stadion zwei Männer verletzt, nachdem er mit einem Stahlseil kollidiert war. (Quelle: Charisius/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In der Allianz Arena warteten alle auf das Match Deutschland gegen Frankreich. Plötzlich kam von oben ein Störer geflogen – und verlor die Kontrolle.

Urteil im Prozess gegen den Greenpeace-Aktivisten, der 2021 bei der Fußball-Europameisterschaft in München ins Stadion krachte: Der Mann war mit einem motorisierten Gleitschirm in die Allianz Arena geflogen, hatte damit gegen den EM-Sponsor Volkswagen und dessen Rolle beim Klimawandel protestieren wollen.

Über dem Stadion hatte er vor dem Anpfiff des Spiels Deutschland gegen Frankreich einen großen Ball aufs Feld geworfen. Die Aktion endete unglücklich: Der Schirm verfing sich in einem Stahlseil, wodurch der 40-Jährige die Kontrolle verlor. Beim Sinkflug über die Zuschauerränge wurden ein französischer Tontechniker und ein ukrainischer Dopingkontrolleur der UEFA verletzt.

Urteil in München: Vorsätzliche Gefährdung des Luftverkehrs

Jetzt stand der als Chirurg tätige Angeklagte aus Baden-Württemberg in München vor dem Amtsgericht. Am Dienstag erging das Urteil: 120 Tagessätze wegen vorsätzlicher Gefährdung des Luftverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung. Das macht bei dem Einkommen des Mannes 7.200 Euro.

Richterin Verena Kikut erinnerte bei der Urteilsbegründung an die Gefahr, die für die 14.500 Zuschauer im vollbesetzten Stadion bestanden habe. Der Angeklagte hatte zuvor seine Schuld eingeräumt: "Es tut mir sehr leid. Ich bin seit dem Unfall nicht mehr geflogen und ich werde solche Aktionen nie mehr machen", zitierte ihn die "Bild".

Zweiter Angeklagter muss 3.000 Euro zahlen

Zu der Kollision mit dem Stahlseil sei es gekommen, weil er durch Beobachtung des Spielfelds und Beschäftigung mit dem Ball abgelenkt gewesen sei, sagte der Greenpeace-Aktivist. Sein Plan sei gewesen, nach Abwurf des Balls zurückzufliegen.

Der verletzte ukrainische Dopingkontrolleur verbrachte damals eine Nacht im Krankenhaus. Bereits kurz nach dem Zusammenstoß habe er sich telefonisch bei den Opfern entschuldigt, sagte der Angeklagte am Dienstag. Dem Ukrainer habe er ein Schmerzensgeld von 3.500 Euro gezahlt. Der Motorschirmflieger selbst verletzte sich am Knöchel.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung zu 150 Tagessätzen gefordert, die Verteidigung auf ein Höchstmaß von 90 Tagessätzen plädiert. Zu einer Strafe von 3.000 Euro wurde zudem ein 36-Jähriger verurteilt, der nach Überzeugung des Gerichts bei den Vorbereitungen geholfen hatte. Er hatte zugegeben, kurz vor dem Überflug aus Sicherheitsgründen die Polizei informiert zu haben.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • bild.de: "Flop-Flieger jammert vor Gericht: 'Mache so was nie mehr'"
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website