Prozess von CSU-Politiker-Tochter Andrea Tandler wegen Maskendeals startet

Die Ermittlungen gegen Andrea Tandler hatten in der Corona-Pandemie für Aufsehen gesorgt. Nun hat der Prozess begonnen.

Vor dem Landgericht München I hat am Mittwochmorgen der im Zusammenhang mit der bayerischen Maskenaffäre stehende Steuerprozess gegen die Politikertochter Andrea Tandler und deren Partner Darius N. begonnen.

Tandler wird Steuerhinterziehung in drei Fällen sowie Subventionsbetrug vorgeworfen, N. Beihilfe sowie Mittäterschaft bei den Steuerdelikten. Für das Verfahren sind acht Verhandlungstage angesetzt.

Hohe Millionenprovisionen durch Geschäfte mit Masken

Die Angeklagte ist die Tochter des früheren CSU-Generalsekretärs sowie ehemaligen bayrischen Landesministers Gerold Tandler, sie unterhält eigene Kontakte zu führenden CSU-Politikern.

Zu Beginn der Coronapandemie vermittelte die Unternehmerin Maskengeschäfte und kassierte dafür hohe Millionenprovisionen. Dem Finanzamt soll sie Provisionen verschwiegen haben. Tandler und N. sitzen seit Januar in Untersuchungshaft.

"Ich habe nichts zu verbergen" – Andrea Tandler äußert sich

"Ich kann mir vorstellen, welche Gedanken sich diejenigen machen, die den Prozess verfolgen: Da sitzt sie, die Tochter eines CSU-Amigos, die politische Kontakte ihres Vaters genutzt hat, um Millionen abzuzocken. Dieses Bild ist in der Öffentlichkeit gezeichnet worden. Doch diese Menschen haben keine Vorstellung davon, was sich hinter den Maskengeschäften überhaupt verbirgt", äußert Andrea Tandler zu Beginn des Prozesses.

Sie wolle für Transparenz sorgen und werde keine Frage unbeantwortet lassen, sagte Tandler. "Es ging mir niemals darum, zu betrügen", sagte sie. Auch habe sie nichts zu verbergen. "Ich habe diese Geschäfte nach bestem Wissen und Gewissen gemacht und wollte immer, dass alles steuerlich gerecht abgewickelt wird", sagt Tandler weiter.