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Imam in München suspendiert – Islamisches Zentrum: "Möchten uns distanzieren"


Umstrittener Post
Imam verhöhnt Hamas-Opfer – Zentrum suspendiert ihn


Aktualisiert am 09.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das Islamische Zentrum München.Vergrößern des Bildes
Dem Islamischen Zentrum München wird eine Nähe zur islamistischen Muslimbruderschaft nachgesagt (Archivbild). (Quelle: Lino Mirgeler./dpa)

Überraschend hat das Islamische Zentrum München seinen Imam Mohamed Ibrahim suspendiert. Grund ist ein umstrittener Post, über den t-online zuerst berichtete.

In einer Sondersitzung hat der Vorstand des Islamischen Zentrums München (IZM) seinen Imam Mohamed Ibrahim suspendiert. Das teilt die Moschee in einer Stellungnahme am Mittwoch auf ihrer Internetseite mit. Damit reagiert die Gemeinde auf einen umstrittenen Post ihres Geistlichen.

Am 7. Oktober, dem Tag des Angriffs der Terrorgruppe Hamas auf Israel, veröffentlichte Ibrahim einen Beitrag auf Facebook. Übersetzt heißt dieser: "Jeder hat seine eigene Art, den Oktober zu feiern". Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und Grünen-Politiker Volker Beck warf dem Imam daraufhin Verhöhnung ziviler Opfer und das "Senden problematischer Signale" vor. t-online berichtete zuerst darüber.

Ibrahim äußerte sich zunächst nicht zu der Kritik, teilte später jedoch in einem teils widersprüchlichen Facebook-Statement mit, der Post habe sich nicht auf den Terrorangriff der Hamas bezogen, sondern auf den ägyptischen Nationalfeiertag am 6. Oktober. Der Imam habe nach eigenen Angaben selbst ägyptische Wurzeln. Inzwischen hat er den umstrittenen Post aus seinem Profil gelöscht. Zu seiner Suspendierung sagte er am Donnerstag: "Ich wünschte, es wäre nicht dazu gekommen, aber ich kann die Maßnahme angesichts des öffentlichen Druckes und der gespannten Lage verstehen."

IZM: "Hass und Gewalt darf nicht übertragen werden"

"Der Vorstand des IZM möchte sich in aller Deutlichkeit von den am 7. Oktober getätigten Posts unseres Imams Mohamed Ibrahim auf seiner privaten Facebook-Seite distanzieren", heißt es in der Mitteilung des Islamischen Zentrums München. Der Imam sei "bis zur Klärung der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung" suspendiert. "Wir nahmen die Ereignisse des 7. Oktober mit großer Bestürzung und Trauer um die unschuldigen Opfer sowie mit großer Sorge um die weitere Zukunft der Nahost-Region auf", teilt das Zentrum weiter mit.

Außerdem schreibt das IZM, dass die muslimische Gemeinschaft in Deutschland unter keinen Umständen erlauben dürfe, "dass Hass und Gewalt aus dem Nahen Osten auf Juden und Muslime in Deutschland übertragen werden". "Weil wir davon überzeugt sind, dass Dialog und gegenseitiges Verständnis die Basis für ein friedliches Zusammenleben sind, werden wir auch weiterhin unsere Arbeit für den Dialog intensivieren und laden Juden, Christen und Andersgläubige zu uns in die Moschee ein", heißt es abschließend.

Friedensgebet in München am Montag kurzfristig abgesagt

Der bayerische Verfassungsschutz attestierte dem Islamischen Zentrum München im vergangenen Jahr eine Nähe zur Deutschen Muslimischen Gemeinschaft (DMG), die wiederum der islamistischen Muslimbruderschaft zugeordnet wird. Das Islamische Zentrum München rückte am vergangenen Montag in die Kritik. Für den Abend war ursprünglich ein Gebet am Marienplatz mit jüdischen und muslimischen Vertretern geplant. Dieses sollte nach Angaben des Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD) als Zeichen des Friedens dienen. Nach Vorwürfen von jüdischer Seite sagte die Stadt München die Veranstaltung allerdings kurzfristig ab.

Verwendete Quellen
  • islamisches-zenrum-muenchen.de: "Stellungnahme des IZM zu den Posts unseres Imams" (Stand: 09.11.2023)
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