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München: Israel-Gaza-Krieg – Imam verharmlost laut Grünen-Politiker Hamas


Nahostkonflikt
"Eindeutige Botschaft": Münchner Imam verhöhnt Hamas-Opfer

Von Sara Guglielmino

07.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das Islamische Zentrum München.Vergrößern des Bildes
Islamisches Zentrum München: Das IZM wird aufgrund seiner Verbindungen zur umstrittenen Muslimbruderschaft vom Verfassungsschutz beobachtet. (Quelle: Lino Mirgeler./dpa)

Der Imam des Islamischen Zentrums Münchens rückt ins Zentrum der Kritik. Vor allem wegen eines Beitrags auf Facebook vom 7. Oktober.

Der Imam des Islamischen Zentrums München (IZM) Mohamed Ibrahim soll mit kritischen Facebook-Posts und Predigten die zivilen Opfer der Terrorgruppe Hamas im Nahen Osten verhöhnt haben. Das wirft ihm der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und Grünen-Politiker Volker Beck vor. "Die Botschaften des Imam sind eindeutig", sagte Beck exklusiv t-online.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete bezieht sich bei seiner Kritik konkret auf einen Facebook-Post Ibrahims vom 7. Oktober – dem Tag, an dem die Terrorgruppe Hamas das Nachbarland Israel angegriffen hat. Auf Arabisch schrieb Ibrahim übersetzt mit einem lächelnden Emoji "Jeder hat seine Art, den Oktober zu feiern".

Für Volker Beck sind das klare Worte. "Was soll man an diesem Tag denn sonst feiern?", sagt er. "Hätte Ibrahim den Oktober selbst feiern wollen, hätte er diesen Post schon am ersten Monatstag veröffentlicht". Ibrahim äußerte sich auf Nachfrage von t-online bislang nicht zu den Vorwürfen. Den entsprechenden Beitrag hat er inzwischen jedoch aus seinem Profil gelöscht.

Islamisches Zentrum München weist Nähe zur Muslimbruderschaft auf

Beck kritisiert nicht nur Imam Mohamed Ibrahim, sondern das gesamte Islamische Zentrum München. Der Grünen-Politiker bezieht sich dabei auf einen Verfassungsschutzbericht aus dem vergangenen Jahr, welcher der Moschee eine Nähe zur sogenannten Muslimbruderschaft, auch bekannt als Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG), attestiert.

Die DMG gilt als zentrale Organisation des legalistischen Islamismus in Deutschland. Darunter versteht man Strömungen, die versuchen, auf legalem Weg Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen. Laut deutscher Verfassungsschutzbehörden verfolgt sie eine langfristige Strategie der "Islamisierung von unten". Ihr gehören laut Behörden rund 1.500 Menschen an. "Mehrere zum Teil formell eigenständige Islamische Zentren werden der DMG in Deutschland zugerechnet", heißt es in dem Bericht des Verfassungsschutzes. In Bayern seien das unter anderem das Islamische Zentrum München und die Islamische Gemeinde Nürnberg.

Volker Beck: "Predigten senden problematische Signale"

Volker Beck verurteilt auch die Predigten des Imams, die dieser regelmäßig auf seinem YouTube-Profil veröffentlicht. "Die Predigten sind zwar alle legal, sie senden aber problematische Signale", sagt Beck t-online. Sie zeigten nicht etwa Empathie für zivile palästinensische Opfer des Konfliktes – was laut Beck völlig in Ordnung wäre. Laut dem Politiker positionieren sich die Predigten stattdessen gegen Israel, "und das nach dem Angriff der Hamas und ihrer Terroristen, die israelische Zivilisten abschlachteten".

Gegen Solidarität mit Palästinensern habe der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nichts, wie er sagt. "Nach dem Angriff auf israelische Zivilisten haben Worte allerdings eine andere Bedeutung", so Beck weiter.

Das Islamische Zentrum München rückte am vergangenen Montag in die Kritik. Für den Abend war ursprünglich ein Gebet am Marienplatz mit jüdischen und muslimischen Vertretern geplant. Dieses sollte nach Angaben des Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD) als Zeichen des Friedens dienen. Nach Vorwürfen von jüdischer Seite sagte die Stadt München die Veranstaltung allerdings kurzfristig ab.

Verwendete Quellen
  • Verfassungsschutzberichte
  • Gespräch mit Volker Beck
  • Bundeszentrale für politische Bildung
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