München: Die Fahrt zum Münchner Flughafen wird zur Odyssee

Wer in den kommenden Tagen zum Münchner Flughafen will, muss mehr Zeit einplanen – und Geduld haben. So kommen Sie trotzdem ans Ziel.

Der Flughafen München gehört zu den verkehrsreichsten Luftfahrt-Drehkreuzen in Europa. Mit der S-Bahn dauert die Fahrt zum Stadtzentrum allerdings zwischen 45 und 60 Minuten. Und damit nicht genug: Baustellen und der neue GDL-Streik verlängern den Weg noch zusätzlich.

Laut dem jüngsten Streikaufruf legen die Lokführer von Mittwoch bis Montag ihre Arbeit nieder. Die Deutsche Bahn (DB) kündigte an, dass sie bereits ab Dienstagabend erste Beeinträchtigungen im S-Bahn-Verkehr erwartet. Betroffen davon sind auch die S1 und die S8 in Richtung Flughafen. Die Verzögerungen sollen bis Montagnacht, den 29. Januar, oder sogar bis Dienstag, den 30. Januar, andauern.

Die DB rät allen Betroffenen, von Reisen abzusehen oder diese, wenn möglich, abzusagen. Im Moment arbeite die DB an einem Notfahrplan, der einen Stundentakt auf allen Linien vorsehe. Normalerweise verkehren die S1 und die S8 im 10-Minuten-Takt in Richtung Flughafen. Erschwerend kommt hinzu, dass es bei der S1 auf dem Abschnitt zwischen Neufahrn und Freising/Flughafen wegen Reparaturen zu weiteren Beeinträchtigungen kommt. Die DB warnt vor Verzögerungen von bis zu zehn Minuten und Teilausfällen. Die S1 verkehrt deshalb momentan unabhängig vom Streik nur im 40-Minuten-Takt.

Shuttle-Zug im Terminal 2 fällt aus

Noch schlimmer trifft es Fluggäste, die ab Terminal 2 fliegen: Der Shuttle-Zug zwischen den Gates wird momentan gewartet. Reisende, die zu den Gates J, K oder L wollen, müssen somit zwischen dem 15. Januar und dem 25. Februar auf einen Bus-Ersatzverkehr ausweichen. Die Anreise zu den Gates verlängert sich dadurch um gut 20 Minuten. Die Fluggäste werden gebeten, der Beschilderung in Terminal 2 zu folgen.

Wer also in den kommenden Tagen mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Flughafen will, sollte viel Zeit einplanen. Eine Alternative wäre die Fahrt mit dem eigenen Auto oder die Anreise mit einer über Uber gebuchten Fahrt. Die Mobilitätsplattform gibt auf Anfrage von t-online an, während des Streiks eine Alternative zum ÖPNV zu sein.

Uber-Preise höher während des GDL-Streiks

"Ganz sicher werden die Mietwagen- und Taxiunternehmen, bei denen die Fahrerinnen und Fahrer angestellt sind, alle Kapazitäten aktivieren, um die erhöhte Nachfrage zu befriedigen", sagt Uber-Pressesprecher Friedrich Kabler zu t-online. "So können wir gemeinsam sicherstellen, dass alle Nutzer der Uber-App auch während des Streiks verlässlich und komfortabel ihr Ziel erreichen."

Die Preise für vermittelte Fahrten würden sich unter anderem nach der Nachfrage richten. Sollte sich diese während des Bahnstreiks erhöhen, könne dies zeitweise auch zu einem höheren Preis führen. "Die Fahrgäste haben dabei immer die volle Transparenz: Die Uber-App zeigt den Fahrpreis bereits vor der Bestellung an. Dieser ändert sich auch während der Fahrt nicht mehr", sagt Kabler.

Eine weitere Alternative ist das Carsharing. Über die Apps CarVia, Miles, Share Now, Sixt Share oder Wheego können Autos zum Flughafen oder in die Stadt gebucht werden. Alle Fahrzeuge können am Flughafen im Parkhaus P20 auf der Ebene 01 abgeholt und zurückgegeben werden.

Anmerkung: In einer früheren Version hatte es geheißen, dass der Shuttle-Zug zum Terminal 2 ausfällt und die Gates G, H, J, K und L betroffen seien.