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1860 München gegen Hallescher FC: Fynn Lakenmacher ist der "Löwen-Haaland"


Vergleiche mit Stürmerstar
Der "Löwen-Haaland" ist der Heimwerker von Giesing


Aktualisiert am 16.02.2024Lesedauer: 4 Min.
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Fynn Lakenmacher bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen den FC Ingolstadt vor der Westkurve im Grünwalder Stadion.Vergrößern des Bildes
Fynn Lakenmacher bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen den FC Ingolstadt vor der Westkurve im Grünwalder Stadion. (Quelle: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner/imago-images-bilder)

Fynn Lakenmacher hat momentan einen Lauf. Manch einer vergleicht den Stürmer von 1860 München bereits mit Erling Haaland. Dabei besticht er durch eine kuriose Statistik.

Den eigenen Mannschaftsbus haben die Spieler von 1860 München schon länger nicht mehr von innen gesehen. Zwei Heimspiele hatten die "Löwen" zuletzt hintereinander. Erst wurde Rot-Weiss Essen mit 0:2 nach Hause geschickt, dann der FC Ingolstadt mit 3:1 im Oberbayern-Derby abgefertigt. Am Sonntag (Anpfiff: 19.30 Uhr) gastiert nun der Hallesche FC im Grünwalder Stadion. Es ist Spiel Nummer drei vor den eigenen Fans binnen 13 Tagen.

Und einen dürfte das ganz besonders freuen: Fynn Lakenmacher. Nicht etwa, weil der 23-Jährige ungern Bus fährt. Sondern weil er einen Lauf hat. In drei der bisher vier Heimpartien 2024 war er als Torschütze erfolgreich. Erst beim 4:1-Erfolg gegen den MSV Duisburg, dann gegen RWE und schließlich gegen den FCI. Balsam auf seine geschundene Stürmerseele, nachdem er monatelang nicht mehr hatte jubeln dürfen.

Lakenmacher nach Torflaute im Höhenflug

Nach seinem Treffer am ersten Spieltag gegen Waldhof Mannheim dauerte seine Flaute beinahe 770 Minuten an. Auch dieses erlösende Tor erzielte er – na klar – im Grünwalder Stadion. Doch damit nicht genug. Seit der gebürtige Lübbecker im Sommer 2022 bei "Sechzig" aufschlug, machte er jedes seiner inzwischen zwölf geschossenen Tore in der 3. Liga vor heimischer Kulisse. Acht in der vergangenen, vier in der laufenden Saison.

Letztmals auswärts traf er vor fast zwei Jahren: am 2. April 2022 bei der 2:3-Niederlage seines Ex-Vereins TSV Havelse gegen Eintracht Braunschweig. Seitdem kann es Lakenmacher nur noch zu Hause, er ist sozusagen "der Heimwerker" von Giesing. Und derzeit in aller Munde.

Vergleiche mit Erling Haaland

Als "Löwen-Haaland" bezeichnete ihn MagentaSport-Kommentator Alexander Klich jüngst gegen Ingolstadt. Lange blonde Mähne, die Haare zum Zopf gebunden, ähnlich weiche Gesichtszüge, dazu groß gewachsen, eine Art Leuchtturm im Sturmzentrum – der Vergleich mit dem norwegischen Superstar von Manchester City, so ganz abwegig ist er nicht. Und auch sportlich gesehen ist Lakenmacher wie Erling Haaland für sein Team eine Art Galionsfigur.

Sein Treffer zur 1:0-Führung gegen Ingolstadt – wie aus einem Guss. Steckpass von Julian Guttau, butterweiche Ballan- und mitnahme, gekrönt von einem einfach aussehenden und doch schwierigen Chip über FCI-Torwart Marius Funk. "Wie er den macht, macht auch nicht jeder", schwärmte Vorlagengeber Guttau nach der Partie am Mikrofon von MagentaSport. Lakenmacher selbst übte sich im "Hacker-Pschorr Fantalk" hingegen in Bescheidenheit: "Ich nehme den ganz gut mit und treffe den auch ganz gut im Abschluss."

Auch wenn sich Lakenmacher und Guttau in der Bewertung dieser Situation nicht ganz einig waren, so sind sie derzeit doch so etwas wie das neue Traumduo von 1860. Schon ein paar Tage zuvor, in der Begegnung gegen Essen, hatten beide per Coproduktion die Führung erzielt. "Die bekommen aktuell jeden Morgen irgendwas von Miraculix", mutmaßte Klich während des Oberbayern-Duells gegen Ingolstadt. Der Druide von Asterix und Obelix müsse da doch seine Finger im Spiel haben. "Die beiden machen so den Unterschied in den letzten Wochen."

Mitspieler und Experte geraten ins Schwärmen

Guttau selbst hatte hingegen eine andere, weniger von Comics inspirierte Erklärung. "Wir haben ein paar Stellschrauben in unserem Spiel geändert. Das kommt auch mir zugute." Konkret bedeutet das: Der 24-Jährige spielt etwas zentraler als noch unter Ex-Trainer Maurizio Jacobacci, hat mehr Freiheiten, soll "zwischen den Linien schwimmen". Und die Bälle abnehmen, die ihm Lakenmacher ablegt, diesen dann in Szene setzen. "Heute hat es wieder ganz gut geklappt. Ich hoffe, es geht so weiter."

Das hoffen auch seine anderen Mitspieler. Wenn Lakenmacher volles Vertrauen in sich habe und das Vertrauen der anderen genieße, "sieht man einfach, was das für ein Bulle ist und was er für Qualitäten hat", sagte Kapitän Jesper Verlaat zuletzt im Gespräch mit der "tz". Er sei froh, dass es bei dem 23-Jährigen derzeit so gut laufe. Verständlich, nach der langen Flaute und Leidenszeit.

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Für die MagentaSport-Experte Toni Wachsmuth ebenfalls eine Erklärung parat hatte. Es sei etwas ganz anderes, bei 1860 zu spielen, als im beschaulichen Havelse. "Von daher ist es klar, dass ein junger Spieler da vielleicht auch mal ein bisschen Zeit braucht und nicht immer alles perfekt klappt." Lakenmacher bringe aber "sehr, sehr viel mit für einen Stürmer". Er sei sich sicher, dass die "Löwen" noch viel Spaß an ihm haben werden.

Lakenmacher will Lauf gegen Halle fortsetzen

Gegen eine Fortsetzung seines Laufs hätte auch Lakenmacher nichts einzuwenden. "Mir macht es einfach Spaß zu spielen, meinen Beitrag zu leisten, Punkte zu holen", sagte er im "Hacker-Pschorr Fantalk". Entscheidenden Anteil an seiner Entwicklung in den vergangenen Wochen habe vor allem Neu-Trainer Argirios Giannikis, der ihm viel Selbstvertrauen gebe. "Ich glaube, so kann ich weitermachen."

Am besten schon am Sonntag gegen Halle. Mit einem Sieg könnten sich die Münchner weiter Luft verschaffen, den Vorsprung auf die Abstiegsränge im Optimalfall auf elf Zähler ausbauen. Ein Tor von Lakenmacher, dem "Löwen-Haaland" und Heimwerker von Giesing, könnte dabei nicht schaden. Dass ihm der HFC durchaus liegt, zeigte er bereits vor zweieinhalb Jahren. Damals erzielte er gegen den Ostklub seine beiden ersten Drittliga-Treffer für Ex-Verein Havelse – natürlich in einem Heimspiel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • "MagentaSport"-Übertragung des Spiels zwischen 1860 München und dem FC Ingolstadt am 11. Februar
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