München: Aktivisten der "Letzten Generation" setzen auf neue Protestform

Die Aktivisten der "Letzten Generation" haben eine neue Protestform ausprobiert. Trotzdem haben sie mit der Aktion gegen das Gesetz verstoßen.

Die Gruppe "Letzte Generation" hat am Samstag wieder mit Straßenblockaden an mehreren Orten in Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Anders als bei früheren Aktionen klebten sich die Teilnehmer aber nicht fest.

In München und Regensburg zählte die Polizei 120 beziehungsweise 150 Demonstranten bei angezeigten und nicht angezeigten Versammlungen. Größere Verkehrsprobleme habe es in München nicht gegeben, hieß es von der dortigen Polizei.

Versammlung verstößt gegen Gesetz

Laut Angaben der Münchner Polizei hätten sich am Samstag zunächst 80 Personen mit Fahrrädern am Odeonsplatz eingefunden. Mit ihren Fahrrädern fuhren sie gegen 11.15 Uhr vom Odeonsplatz aus über den Altstadtring und die Erhardtstraße in Richtung Gärtnerplatz. Die Polizei begleitete die Fahrt.

Bei der angemeldeten Versammlung, zu der die "Letzte Generation" aufgerufen hatte, trafen sich gegen 12 Uhr samt den Radfahrern über 130 Personen am Gärtnerplatz in München. Wie die Polizei weiter mitteilt, verlief die Demo friedlich und endete gegen 14.30 Uhr. Die sich fortbewegende Versammlung sei rechtlich als eine nicht angezeigte Versammlung gewertet worden und wurde dementsprechend als Verstoß gegen das Versammlungsgesetz angezeigt.

Die sogenannten ungehorsamen Versammlungen stehen unter dem Motto "Demokratie braucht Ehrlichkeit", wie es in einer Pressemitteilung der "Letzten Generation" heißt. Lina Johnsen, Sprecherin der Letzten Generation zeigt sich zufrieden mit den heutigen Protesten:
"Unsere neue Strategie geht voll auf! Wir haben gerade viel Rückenwind und es sind viele neue Menschen dazu gekommen, die mit uns gemeinsam Widerstand leisten! Ich glaube, der Wunsch nach mehr Ehrlichkeit und Gerechtigkeit bewegt die Menschen gerade sehr!"