Markus Söder eröffnet Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee: Preis für Nawalnaja

Zahlreiche bekannte Gesichter werden auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel erwartet. Auch die Witwe des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny wird vor Ort sein – und einen Preis entgegennehmen.

Am Tegernsee begann am Mittwoch der dreitägige Ludwig-Erhard-Gipfel. Bei dem Treffen kommen jährlich hochrangige Politiker sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft nach Bayern, um über aktuelle Themen zu debattieren. Der diesjährige Gipfel steht unter dem Motto "Agenda für ein starkes Deutschland in einem starken Europa".

Vertreter aus Politik, Wirtschaft, aber auch Sport

Am Mittwoch eröffnete der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Treffen. Thema seiner Eröffnungsrede war unter anderem die bayerische Wirtschaft und die umstrittene Vier-Tage-Woche.

Der Gipfel dauert bis Freitag, 19. April. Mit dabei sind in diesem Jahr etwa die Bundesvorsitzende der Grünen Ricarda Lang, der Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Auch Wirtschaftsvertreter wie der Audi-Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner und die Skisport-Ikone Felix Neureuther werden erwartet.

Teils posthum: Ehepaar Nawalny soll geehrt werden

Am Freitag verleihen die Organisatoren den sogenannten "Freiheitspreis der Medien". Er geht an Julija Nawalnaja, die Frau des kürzlich getöteten russischen Oppositionspolitikers Alexey Nawalny, und posthum an ihren Ehemann. Nawalnaja wird den Preis den Veranstaltern zufolge persönlich entgegennehmen.

Bei der Preisverleihung handelt es sich um den zweiten öffentlichen Auftritt Nawalnajas in München binnen weniger Wochen. Mitte Februar trat sie zuletzt im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz in der Stadt auf. Dort hatte sie vom Tod ihres Ehemannes Nawalny erfahren und daraufhin spontan in einer Rede die Bestrafung von Machthaber Wladimir Putin gefordert.

Namensgeber Ludwig Erhard kam aus Bayern

Seinen Namen hat der jährlich stattfindende Gipfel vom ehemaligen Bundeskanzler Ludwig Erhard (CDU). Erhard war Bayer: Er wurde 1897 in Fürth geboren und absolvierte später eine kaufmännische Lehre in Nürnberg, wo er auch sein erstes Studium abschloss.

Im Kabinett des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik, Konrad Adenauer (CDU), erlangte er zunächst als Wirtschaftsminister Bekanntheit. Heute erinnert man sich an Ludwig Erhard als den Vater der sozialen Marktwirtschaft.