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Nach tödlichem Gardasee-Unfall: Deutscher bittet Familie um Entschuldigung


Prozessauftakt in München
Münchner bittet nach tödlichem Gardasee-Unfall um Entschuldigung

Von dpa
Aktualisiert am 10.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Italienische Forensiker begutachten den Schaden an einem Boot: Ein Mann aus München ist wegen des tödlichen Unfalls auf dem Gardasee in Italien angeklagt.Vergrößern des BildesItalienische Forensiker begutachten den Schaden an einem Boot: Ein Mann aus München ist wegen des tödlichen Unfalls auf dem Gardasee in Italien angeklagt. (Quelle: Strada/dpa-bilder)
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Auf dem Gardasee in Italien war es im Sommer zu einem tödlichen Motorbootunfall gekommen. Ein Münchner ist nun in Italien angeklagt. Er entschuldigte sich emotional bei der Familie – doch die blockt ab.

Zum Prozessauftakt um den tödlichen Motorbootunfall vom Gardasee gab es eine emotionale Begegnung des Angeklagten aus München mit den Hinterbliebenen. Der Deutsche ging am Mittwoch nach einer kurzen Eröffnungssitzung im Gerichtssaal der norditalienischen Stadt Brescia zu den Eltern der bei dem Unfall verstorbenen Greta Nedrotti und bat um Entschuldigung. "Es tut mir von Herzen leid", sagte er leise auf Italienisch.

Bei den vielen Angehörigen und Freunden der zwei getöteten Italiener überwog im Gerichtssaal die Empörung darüber, dass es fast fünf Monate dauerte, bis sich der Deutsche persönlich bei ihnen meldete. Sein ebenfalls angeklagter Freund aus München erschien nicht zum Prozess.

Dem Unternehmer wird vorgeworfen, in der Nacht des 19. Juni zusammen mit einem Freund in einem Luxus-Motorboot über den Gardasee gerast zu sein und ein kleines Holzboot überfahren zu haben. Darin saßen Nedrotti (25) und ihr Freund Umberto Garzarella (37) – sie wurden getötet. Die Deutschen fuhren der Anklage zufolge danach weiter und gaben später an, den Unfall nicht bemerkt zu haben.

Mutter nach Bootsunfall: "Wir haben nichts mehr"

"Wir haben nichts mehr", sagte die Mutter von Greta zum mutmaßlichen Lenker des Motorbootes. Greta war ihre einzige Tochter. Der Vater von Umberto warf dem Touristen, der in Italien in Hausarrest sitzt, in seiner Antwort vor allem Gleichgültigkeit vor, weil er mit seinem Kumpel kurz nach dem Unfall und ersten Polizeibefragungen zurück nach Deutschland gefahren war. "Man kann Fehler machen. Aber dann einfach abzuhauen ...", schimpfte Enzo Garzarella. "Hier geht es um Demut."

Die Frau des Münchners, der in dem Moment daneben die Tränen kamen, sagte leise, dass die Anwälte ihnen abgeraten hätten, Kontakt zu den Familien der Opfer aufzunehmen. "Wir wollten am ersten Tag kommen, aber wir durften es nicht", sagte der Angeklagte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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