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München: Löwen-Fans zünden Feuerwerk und treiben Hund in den Tod


Mit illegalem Feuerwerk
Münchner Löwen-Fans treiben Hund in den Tod

  • Marianne Max
Von Marianne Max

03.01.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der Rhodesian Ridgeback Duke: Der neun Monate alte Hund erschrak sich vor dem lauten Knallen der Feuerwerkskörper.Vergrößern des Bildes
Der Rhodesian Ridgeback Duke: Der neun Monate alte Hund erschrak sich vor dem lauten Knallen der Feuerwerkskörper. (Quelle: Wilhelm Mateja/leer)

Fans des Münchner Fußballvereins TSV 1860 sollen vor Silvester den Bayerischen Landtag mit Feuerwerkskörpern gestürmt haben. Ein Hundebesitzer hat t-online geschildert, warum das für seinen Liebling den Tod bedeutete.

Jedes Jahr zu Silvester warnen Hundefreunde und Tierliebhaber davor, Feuerwerkskörper und Böller zu zünden – weil ihre Vierbeiner unter dem Kreischen und Knallen der Raketen leiden. Für einen Hund in München endete die panische Flucht vor dem lauten Geknalle tödlich. Schuld sollen Fans des Fußballvereins TSV 1860 München sein.

Diese sollen am Donnerstag, einen Tag vor Silvester, um 21.15 Uhr am Maximilianeum, dem Bayerischen Landtag, ein großes illegales Feuerwerk gezündet haben. "Die kurze Gaudi der Fans kostete unseren jungen Rhodesian Ridgeback das Leben", sagt Wilhelm Mateja zu t-online.

Mit seinem Hund Duke war er am Abend der illegalen Feuerwerksaktion in den Maximiliansanlagen, nahe dem Bayerischen Landtag, unterwegs. "In der Stille des Abends waren wir von den lauten Böllerschlägen vollkommen überrascht", so Mateja. "Wie im Krieg", beschreibt der Hundebesitzer die unzähligen Böllerschläge, die trotz des von der Stadt erlassenen Feuerwerksverbots durch die Nachtluft donnerten.

Löwen-Fans hissen Banner am Landtag

Während sein Hund in Angst davonlief, hissten Dutzende vermummte Gestalten am Maximilianeum ein blaues Banner. "Guadn Rutsch allen Löwenfans!", soll darauf zu lesen gewesen sein, berichtet die "tz".

Auf Anfrage von t-online bestätigte ein Sprecher der Polizei München den Vorfall. Demnach laufe derzeit in diesem Zusammenhang ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs. Dabei werde gegen etwa 50 unbekannte Personen ermittelt. Der TSV 1860 München hat sich auf eine Anfrage von t-online bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.

Münchner: "Unser geliebter Duke ist tödlich verunglückt"

"Unser Hund lief in Panik 20 Stunden um sein Leben", erzählt Mateja. Auch Polizei, Feuerwehr und Freiwilligen gelang es nicht, den neun Monate alten Rüden wieder einzufangen. Videos von Freiwilligen zeigen den Hund zuletzt am Freitag um 13.30 Uhr auf der Autobahn 96 Höhe Gräfelfing.

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Am Abend dann die erschütternde Nachricht: "Unser geliebter Duke ist tödlich verunglückt", schreibt Mateja auf Instagram. Auf der Lindauer Autobahn A 96 bei Germering sei er gegen 18.45 Uhr in ein Auto gelaufen und sofort tot gewesen.

Eins findet der Hundebesitzer noch schlimmer

"Nur ein Hundebesitzer kann nachfühlen, was wir in diesen 20 Stunden der Suche erlitten und wie sehr wir an diesem furchtbaren, sinnlosen Tod leiden", erzählt Mateja. Aber eins findet er noch schlimmer: "Dass am Maximilianeum, dem Sitz unserer bayrischen Demokratie, eine Gruppe von Dutzenden Männern eine Verordnung so demonstrativ missachtet, mit Füßen tritt und ein Zeichen gegen den Rechtsstaat setzt."

Mateja verlangt nun ein Volksbegehren, um für ein Feuerwerksverbot in Bayern abzustimmen. "Muss es in unserer heutigen Zeit sein, dass wir an einem Abend das Klima, die Umwelt und die gesamte Tierwelt mit Füßen treten? Damit einige ihren Spaß haben?", fragt der Hundehalter.

Die Stadt München hatte für den Jahreswechsel 2021/22 ein Feuerwerksverbot erlassen. Pyrotechnik, Silvesterknaller und Böller zu zünden, war am gesamten 31. Dezember und am gesamten 1. Januar in der Umweltzone innerhalb des Mittleren Rings demnach untersagt.

Verwendete Quellen
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