München Ausbleibende Impfpflicht: Krankenhausgesellschaft enttäuscht
Die Bayerische Krankenhausgesellschaft hat enttäuscht auf die ausbleibende Corona-Impfpflicht reagiert - und die Bundesregierung scharf kritisiert. "Wir sind fassungslos, wie wenig Kraft die Bundesregierung bei der Debatte zur allgemeinen Impfpflicht aufgebracht hat und durch den fehlenden eigenen Antrag dieses Scheitern zu verantworten hat", sagte Geschäftsführer Roland Engehausen laut Mitteilung.
Ein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützter Kompromissentwurf mehrerer Abgeordneter für eine Impfpflicht zunächst ab 60 Jahren war zuvor im Bundestag klar gescheitert. Der Kanzler hatte seit Monaten für eine Impfpflicht als Vorsorge für den Herbst geworben. Wegen Meinungsverschiedenheiten in der Koalition wurde dazu aber kein Regierungsentwurf erarbeitet.
"Für die Klinikbeschäftigten, die im dritten Jahr gegen die Pandemie und für ihre Patientinnen und Patienten kämpfen, ist der Impfschutz eine Selbstverständlichkeit. Wenn nun für alle anderen ungeimpften Bevölkerungsgruppen die völlige Freiwilligkeit gilt, frustriert diese einseitige Pflichtüberprüfung der Menschen, die im Gesundheitswesen verantwortlich tätig sind, auf ganzer Linie", sagte Engehausen.